Reise-Blog aus Usbekistan 21. bis 30. 10.2023

Pfarrer Achim Reis berichtet mit ein paar kurzen Sätzen und ein paar Handyfotos täglich von der Reise nach Usbekistan. Die 17-köpfige Reisegruppe ist am 21. Oktober angekommen und reist bis zum 30. Oktober 2023 durch Usbekistan.

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21.10. Ankunft in Taschkent

Nach langer Reise sind wir im schließlich Hotel angekommen. Man hatte uns nämlich zunächst in eine anderes Hotel gefahren. Gleich haben wir unsere Zimmer bezogen und gehen erst mal hinaus. Wir haben natürlich Hunger, und hoffen ein noch geöffnetes Restaurant zu finden. Und gleich neben dem Hotel werden wir in einem Türkischen Restaurant bewirtet.

22. Oktober Taschkent

Nach dem morgendlichen Gemeindegottesdienst beantwortet die Taschkenter Predigerin Ludmilla Schmidt die Fragen unserer Reisegruppe zu Vergangenheit und Gegenwart der lutherischen Gemeinde in Taschkent und ihrer Kirche. Danach gab es Plov (Pilav) für alle . Bei dieser Gelegenheit kommt es zu einen regen Austausch zwischen Einheimischen und Gästen. Im Anschluss besuchen wir die Rakat-Moschee und sprechen mit zwei Imanen, die uns Christen mit "liebe Freunde" anreden.

23. Oktober Taschkent

Am Vormittag sind wir beim Sitz des Mufti von Usbekistan in der Hazati Imom Moschee. Und besuchen dann die Medrese (Koranschule) und das Koranmuseum. Nach einer erholsamen Mittagspause gehen wir zur orthodoxen und zur katholische Kirche. Zwischendurch gehen wir mal über den Altstadtbasar. Das war Orient pur! Frisches Brot direkt aus dem Ofen! Wunderbar! Dieses ist ganz sicher ohne Keime und wirklich äußerst lecker.

24. Oktober Samarkand

Die Samarkander Seidenteppichmanufaktur wird von einer Familie aus Afghanistan (und mit turkmenischen Wurzeln) betrieben, die sich ganz der Bewahrung dieses traditionellen Handwerks verschrieben hat. Mit grosser Offenheit wird den Besuchern den Prozess des Teppichknüpfens vorgestellt- und anschliessend sind die Besucher zum Kauf eingeladen. Teppiche haben wir nicht gekauft, aber der eine oder andere Seidenschal wird künftig in Deutschland getragen werden.

25. Oktober Samarkand

Registan heisst wörtlich übersetzt Sandplatz - das ausgetrocknete Flussbett, auf dem erst ein Basar und Karawansereien standen, und auf dem später Medesen und Moscheen gebaut wurden. Unser Reiseleiter Dilram nennt den Registan „die Visitenkarte Zentralasiens“. Tief beeindruckt von der Schönheit des Ensembles glauben wir ihm. Und ganz Samarkand macht auf uns einen grossen Eindruck.

26. Oktober Buchara

Seit dem 6. Jahrhundert leben Juden in Buchara. In Hoch-Zeiten bis zu 23000, jetzt etwa 200. Rabbiner Abram Ischakov erklärt, zum samstäglichen Gottesdienst kämen zwischen 20 und 30 Gemeindeglieder, darunter auch Jugendliche. Auf dem nahen jüdischen Friedhof liegen sephardische und aschkenasische Verstorbene in verschiedenen Bezirken. Foto: in der Synagoge in Buchara

27. Oktober Buchara

Heute Nachmittag haben wir die Gesellschaft "Wiedergeburt" besucht - die Gesellschaft für die deutsche Minderheit zur Pflege der deutschen Kultur. Dabei ist das Beherrschen der deutschen Sprache weitgehend verloren gegangen. Umgangssprache ist zwischenzeitlich Russisch. Deutsche Feste wie Weihnachten und Ostern werden gepflegt, aber ohne jeglichen religiöse Hintergrund. In der "Wiedergeburt" sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen präsent. Die mittlere Generation ist oft zum Arbeiten in Russland.

28. Oktober Fergana

Die meisten Deutschen kamen als Deportierte ode Kriegsgefangene nach Fergana, das Stadtviertel Kirguli haben in Wesentlichen sie gebaut. In den 50er Jahren haben sie eine Gemeinde gegründet und dann ein Gebetshaus erworben. Dort haben wir mit den wenigen verbliebenen Gemeidegliedern Gottesdienst gefeiert. Pfarrer Reis hat das Abendmahl ausgeteilt Die alte lutherische Kirche, die in der Zarenzeit von lutherischen Mitgliedern der Garnison gebaut worden war, wurde unter Stalin enteignet und den Orthodoxen überlassen. In Russland verfolgte Stalin nämlich die orthodoxe Kirche, in den anderen sowjetischen Gebieten dagegen unterstützte er sie als Treiber der Russifizierung.

29. Oktober Kokand

Nach der Besichtigung des Chan-Palasts in Kokand haben wir als letzte gemeinsame Unternehmung unserer Reise den italienisch-deutschen Soldatenfriedhof besucht, der ebenfalls in Kokand liegt. Dieser Friedhof ist der einzige deutsche Soldatenfriedhof in Usbekistan, hier liegen Gefangene insbesondere der Schlacht um Stalingrad. Die jüngsten Begrabenen sind gerade einmal 19 Jahre alt geworden. Jeweils zum Volkstrauertag kommt der deutsche Botschafter hierher zu einer Gedenkeier.

30. Oktober Rückreise nach Frankfurt

Zuletzt wurde es noch einmal spannend: wegen Montagmorgenstau und Brückensperrung kamen wir ziemlich knapp am Taschkenter Flughafen an. Aber dann hat alles doch noch geklappt. Wie es normalerweise nur noch Königen vergönnt ist, sind wir zu Fuß über das Rollfeld gelaufen und konnten noch mal winken. Pünktlich hob die Boing 787 ab. Und ein wenig vor der Zeit sind wir dann 12:50 Uhr in Frankfurt gelandet.