Täglich Brot für Beregovo


Beregovo vor dem russischen Angriff

Hilfe für Menschen in Transkarpatien

Beregovo ist eine Stadt in der westlichen Ukraine nahe der ungarischen Grenze. Die etwa 1000 Jahre alte Stadt wird mehrheitlich von Ungarn bewohnt. Sie nennen ihre Stadt Beregszász. Sie gehörte bis 1919 zu Ungarn, kam dann bis 1938 zur Tschechoslowakei, wurde wieder ungarisch und war von 1945 bis 1991 Sowjetrepublik.

Seit 2001 unterstützt das humanitäre Hilfsprojekt „…täglich Brot für Beregovo“ die Menschen im Gebiet Beregovo. Jährlich sammelt das Projekt unter Leitung von Jutta Loesch bis zu 30 Tonnen Sachspenden, und transportiert die Hilfsgüter nach Beregovo. Dort verteilt das Diakoniezentrum der Reformierten Diözese Transkarpatien die Hilfsgüter an Bedürftige in Kindergärten, Schulen, Krankenstationen, Altenbetreuungen und Einzelpflegestationen. Tag für Tag werden in Beregovo u.a. tausend Brote gebacken und 400 Portionen Essen gekocht und verteilt.

So helfen wir in Transkarpatien

Unsere Spendengelder für Beregovo gehen direkt an den Neu-Isenburger Verein „... täglich Brot für Beregovo“ Hilfe für Menschen in Transkarpatien (Ukraine) e.V. Der kauft die benötigten Hilfsgüter und schickt sie mit Lastwagen über Ungarn nach Transkarpatien, in das Grenzgebiet um die Stadt Beregovo. 

Auch Sie können mit einer Online-Spende helfen.

Die Lage in Beregovo zwei Jahre nach dem russischen Überfall

Jutta Loesch berichtet:

Die Gesamtbilanz der Hilfsorganisation ist beeindruckend: im November konnten noch zwei Transporte losgeschickt werden, bevor ab 1.12.2023 neue Zollbestimmungen für die Ukraine in Kraft traten. Der letzte mit immerhin 16 Tonnen an Hilfsgütern war der insgesamt 83.Hilfstransport. Kurz vor Weihnachten konnte noch ein Sprinter – vollgepackt mit Weihnachtspäckchen, Apfelsinen und Medikamenten – nach Beregovo geschickt werden. Sehr zur Freude der Empfänger.

Schwerpunkt für 2024 werden neben der Kleidung, Hauswäsche und warmen Decken wieder Gummistiefel sein, feste Schuhe sowie Hygiene- und Reinigungsmittel. Seit dem 24.2.2022 hat sich die Situation auch in Beregovo noch einmal verändert und keineswegs verbessert. Es sind zeitweise rund 50.000 Flüchtlinge in der Region untergekommen – u.a. auch 700 Kinder ohne Begleitung. Sie mussten aus den umkämpften Gebieten der Ukraine fliehen. Mittlerweile sind viele von ihnen weitergezogen oder auch – wenn es möglich war – wieder zurückgekehrt in „sichere“ Gebiete. Von den ursprünglich 700 Kindern ohne Begleitung konnten viele wieder ihren Familien zugeführt werden. Allerdings werden noch immer 70 Kinder vom Diakonischen Zentrum in Beregovo betreut. Das Diakoniezentrum in Beregovo

Männer, die bleiben, haben Angst vor der Einberufung. Die Wehrpflicht schwebt wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen. Das Gleiche gilt für das helfende Personal im Diakoniezentrum. Mehrmals am Tag gibt es Fliegeralarm im ganzen Land. Das Diakoniezentrum erhält in kleinen Raten humanitäre Hilfe. Auch das Gustav-Adolf-Werk unterstützt das Zentrum. In einem langen Schreiben bedankte sich Béla Nagy, der Verwaltungsdirektor des Diakoniezentrums.

Diakoniezentrum mit vielen Aktivitäten

Leiter Belá Nagy berichtet

Unsere Abteilung steht in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden, den Flüchtlingszentren und allen unseren Kirchen in den Unterkarpaten. Unsere Seelsorger sind vor Ort, sie stehen fest. Fast jede Kirche hatte oder hat Flüchtlinge. Auf der Grundlage der Informationen und Anfragen, die wir erhalten, versuchen wir, mit unverderblichen Lebensmitteln, Reinigungsmitteln und allem, worum sie bitten, zu helfen.

Die Sozialbäckerei ist im Dauerbetrieb. Wir liefern täglich frisches Brot an die Standorte - wir beliefern 5 Flüchtlingsunterkünfte.  In den ersten sechs Monaten des Jahres hat die Bäckerei 35 815 Brote gebacken. Auch die Sozialküche ist durchgehend in Betrieb. Wir danken dem Herrn, dass wir unseren Bauernhof, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, aufrechterhalten können und so helfen, die Standorte mit Frischfleisch zu versorgen.

Das Diakonische Werk der Reformierten Diözese der Unterkarpaten hat frisches Schweinefleisch an das Ungarische Gymnasium Bethlen Gábor in Beregovo geliefert, wo 200 Flüchtlinge vollständig untergebracht und verpflegt werden. Frisches Fleisch wurde auch an die Flüchtlingsunterkünfte in den Lyzeen von Nagybereg und Nagydobrony geliefert. Im Schatten des Krieges haben wir auch diejenigen nicht vergessen, die in der Region geblieben sind, die Bauern, denen wir mit Saatgut und Pflanzkartoffeln helfen konnten, um sicherzustellen, dass die Felder nicht verlassen werden.

Seit der zweiten Kriegswoche bieten wir den Flüchtlingen, die zu uns kommen, eine ständige Unterkunft in den Gästezimmern des Katastrophenschutzzentrums und im Krisenzentrum des CPR. Ihre Zahl schwankt, aber es gab eine Zeit, in der wir 50 Personen untergebracht und verpflegt haben. Wir haben tonnenweise Spenden an die militärischen Hauptquartiere der Bezirke und Kreise geliefert, um sie ins Landesinnere zu transportieren. Außerdem transportierten wir dreimal Lastwagenladungen nach Charkiw, Kiew, Bucha, Borodjanka und Iwano-Frankiwsk. In diesem Zeitraum haben wir fast 400 000 kg humanitäre Hilfe transportiert. Die Empfänger waren Kinderheime, Waisenhäuser, Altenheime, Pflegeheime für geistig Behinderte, soziale Stiftungen in Kriegsgebieten und Militäreinheiten.