Bundesverdienstkreuz für Jutta Loesch

Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich Jutta Loesch für Menschen in der westlichen Ukraine in der Stadt Berehowe, früher Beregovo. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Neu-Isenburgerin für ihr Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Jutta Loesch wollte aber nicht nach Berlin, „und auch unserem hessischen Landesvater habe ich einen Korb gegeben, ebenso unserem Landrat, der mich nach Seligenstadt an der Basilika in einen Prunksaal haben wollte.“ Lieber habe sie in der Nähe von Neu-Isenburg bleiben wollen und „in einer guten Landgaststätte“ alle dabeigehabt, die es verdient hätten, „meine Familie, die oft auf mich verzichten musste in den 25 Jahren, unsere nächsten Freunde und auch mein Pack-Team und der Vorstand unseres kleinen Vereins“.
Mit klaren Worten überreichte ihr Landrat Oliver Quilling das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland: „Jutta Loesch, die ‚Unerschütterliche‘, schreckt niemals vor einem anfänglichen ‚Nein‘ eines Bischofs, eines Behördenleiters, eines Rathauschefs oder Landrats zurück“.
Ihre Dankes- Antwort hat sie unter den bekannten Bibeltext „Solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an Jedermann“ gestellt, „weil ich 84 bin, weil wir nicht wissen, ob unser Land im nächsten Sommer noch so schön ist wie in diesem Sommer, und weil wir nicht wissen, wie lange wir noch einem so ruhigen Zipfel von der Ukraine helfen dürfen!“ 96 LKW-Transporte hat Jutta Loesch bisher mit ihrem Verein für Beregovo organisieren können. Dort verteilt das Diakoniezentrum der Reformierten Diözese Transkarpatien die Hilfsgüter an Bedürftige in Kindergärten, Schulen, Krankenstationen, Altenbetreuungen und Einzelpflegestationen. Tag für Tag werden in Beregovo u.a. tausend Brote gebacken und 400 Portionen Essen gekocht und verteilt.
Erst 2024 hat Lösch eine Dankurkunde vom Gouverneur Transkarpatiens erhalten und 2020 den Ehrenbrief des Landes Hessen, 2010 die Bürgermedallie der Stadt Neu-Isenburg sowie 2008 und 2009 den Bürgerpreis der Stadt Frankfurt.
Beregovo ist eine Stadt in der westlichen Ukraine nahe der ungarischen Grenze. Die etwa 1000 Jahre alte Stadt wird mehrheitlich von Ungarn bewohnt. Sie nennen ihre Stadt Beregszász. Sie gehörte bis 1919 zu Ungarn, kam dann bis 1938 zur Tschechoslowakei, wurde wieder ungarisch und war von 1945 bis 1991 Teil der Sowjetrepublik. Nach der Ukrainischen Unabhängigkeit hat Beregovo seinen russischen Namen abgelegt und heißt jetzt offiziell Berehowe.
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