Kuba: Mit Solaranlagen gegen Stromausfälle

Hausaufgaben mit Handytaschenlampe - Cárdenas im Dunkeln - Andacht in der presbyterianischen Kirche. Fotos: GAW

Es ist dunkel in Cárdenas, Kuba. Die Stadt hat 150 000 Einwohner, doch weit und breit brennt kein Licht. Solche Szenen sind in Kuba bittere Realität, denn Stromausfälle gehören zum Alltag. Das Erdöl ist zu knapp, um die Kraftwerke rund um die Uhr am Laufen zu halten. Landesweit kommt es zu mehrtägigen Stromausfällen, wodurch das öffentliche Leben zum Erliegen kommt. Schulen sind geschlossen, Ampeln fallen aus. Lediglich Krankenhäuser sowie private Hotels und Restaurants werden noch mit Generatoren versorgt.

Auch für Kirchengemeinden stellen diese Stromausfälle eine große Herausforderung dar. Angesichts des großen Mangels an Lebensmitteln hungern viele Menschen. Presbyterianische Gemeinden haben Lebensmittelprojekte ins Leben gerufen, um ältere Menschen mit Essen zu versorgen. Doch was tun, wenn der Kühlschrank tagelang ohne Strom ist? Yamilka González, Pfarrerin in Cárdenas, berichtet: „Es ist sehr traurig, dass wir unser Essen alles auf einmal kochen mussten, weil es sonst verdorben wäre. Wir kochten eine Suppe für die Menschen in der Kirche und in der Nachbarschaft, für alle. Wir machen im Glauben und mit viel Geduld weiter. Möge Gott über uns wachen. Ich bitte Sie, für die Menschen in Kuba zu beten.“

Tirisay Durán, Pfarrerin in Nueva Paz, schrieb: „Es ist eine Herausforderung, die Essensversorgung unserer Gemeinden aufrechtzuerhalten. Früher versorgten wir 25 ältere Menschen an drei Tagen die Woche mit Essen, jetzt nur noch einmal. Ich kann erst jetzt wieder schreiben, weil ich wenig Akku habe. Die Menschen sind sehr traurig darüber, es gibt viel Angst.“

„Wir wissen, wie es ist, wenn man keinen Strom hat und im Dunkeln sitzt“, sagt Bischof Sándor Zán Fábián aus der Ukraine. Deshalb hat die Reformierte Kirche in Transkarpatien kürzlich eine Solidaritätskollekte für Solaranlagen in den Kirchengemeinden in Kuba gesammelt. „Das GAW hat uns in der Ukraine mit Stromgeneratoren geholfen. Und wir gehören zu einer großen protestantischen Familie. Das wollen wir nicht vergessen.“

Das GAW hat bereits zwei Solaranlagen für evangelische Gemeinden in Kuba finanziert, aber weitere sind dringend notwendig.