Ukraine: Licht und Wärme für den Kriegswinter
Ukraine: Licht und Wärme für den Kriegswinter
Ein wackliges Handyvideo auf der Facebookseite der Reformierten Kirche in Transkarpatien vom 17. November zeigt eine Kirche, die von zwei Lämpchen vor dem Altar beleuchtet wird. Die übrigen Lichter stammen von Handys, die auf Gesangbücher gerichtet sind. Es ist Abendgottesdienst in Kisbégány/Mala Bijhany und die Gemeinde singt. (Link: https://www.facebook.com/hashtag/kárpátaljaireformátusok)
Krisztina Badó aus dem Bischofsbüro in Beregszász/Berehowe schrieb uns am 21. November: „Wir haben seit Mittwochmorgen keinen Strom mehr. Von 7 Uhr morgens bis Mitternacht war der Strom abgeschaltet. Es ist nicht genug, dass wir keine Straßenbeleuchtung haben - auch die Häuser, Schulen, Geschäfte usw. sind ohne Licht. Wir konnten das Internet nur eingeschränkt nutzen und hatten keine Heizung. Psychisch ist es sehr schwer zu ertragen. Aber wir sind unserem gnädigen Gott sehr dankbar, dass unsere Region sicher ist und es keine Raketeneinschläge gibt.
Wir geben nicht auf. Wir haben Gottesdienste in der Kirche mit Generatoren abgehalten, Bibelstunden mit Kerzen oder Lampen, und wir versuchen, unseren Kindern Mut zu machen, damit sie keine Angst in der Dunkelheit haben.“
Transkarpatien liegt im Westen der Ukraine, weit weg von der Front. Doch die russischen Raketen zerstören Infrastruktur überall in der Ukraine. Die Menschen, die sich nicht ergeben wollen, sollen frieren und hungern, so die perfide Logik des Kreml. Mehr als zehn Millionen Menschen in der Ukraine sind wegen der russischen Raketenangriffe ohne Strom.
1000 Kilometer weiter östlich liegt Odessa. In der Nähe der Großstadt gibt es mehrere lutherische Gemeinden, die von Pfarrer Alexander Gross betreut werden. Sein Dorf hatte tagelang keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung, keinen Mobilfunk, kein Internet ... Dabei hat seine Gemeinde gerade wieder neue Flüchtlinge aus dem eben befreiten Gebiet Cherson aufgenommen, wo alle lebenserhaltenden Strukturen zerstört sind. Für die diakonische Arbeit, die Gross mit seinen Helferinnen und Helfern seit zwanzig Jahren leistet, hat er übrigens im Oktober 2022 vom Parlament eine Medaille erhalten für die Dienste am ukrainischen Volk.
Aus Charkiw berichtet der lutherische Bischof Pawlo Schwarz, dass sie dank Spenden vor wenigen Tagen zehn Öfen kaufen und an bedürftige Familien verteilen konnten. Er betont, dass man in der Ukraine alles Nötige kaufen könne. Es wäre sogar wichtig, dies zu tun, weil es die ukrainische Wirtschaft stärke.
Das GAW möchte im Kriegswinter in der Ukraine Wärme und Licht spenden. Bereits am 18. November wurden in Württemberg einige Stromgeneratoren für Transkarpatien übergeben.