Republik Ungarn

Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werks

signet der Reformierten Kirche in Ungarn

Reformierte Kirche in Ungarn

(Magyarországi Református Egyház)
928 000 Gemeindeglieder, vier Kirchendistrikte, 27 Senioraten, 1.249 Kirchengemeinden, 1.585 Pfarrerinnen und Pfarrer. Die vier Distrikte haben jeweils einen eigenen Bischof.

Leitender Bischof:
József Steinbach

Landeskirchenamt: Abonyi utca 21, 1146 Budapest, UNGARN,
Postanschrift: PF 5,1440 Budapest 70, UNGARN
Tel.: 0036 1 3 43 78 70
E-Mail: zsinat.elnoskseg@reformatus.hu

Abteilungsleiter Außenkontakte: Júlia Berecz
Tel.: 0036 1 4600708
E-Mail: oikumene@reformatus.hu

Internet: www.reformatus.hu

Weitere Informationen zu Geschichte und Organisation

Die Reformierte Kirche in Ungarn ist in vier Kirchendistrikte aufgeteilt, die jeweils von einem Bischof geleitet werden:

  • Kirchendistrikt an der Donau (Dunamelléki Református Egyházkerület)
  • Kirchendistrikt jenseits der Donau (Dunántúli Református Egyházkerület)
  • Kirchendistrikt diesseits der Theiß (Tiszáninneni Református Egyházkerület)
  • Kirchendistrikt jenseits der Theiß (Tiszántúli Református Egyházkerület)

Die Reformierte Kirche in Ungarn besteht seit der Reformationszeit. Von der Gegenreformation wurde sie in Ost- und Westungarn sehr unterschiedlich getroffen. In Westungarn führte der Druck der habsburgischen Monarchie und der Katholischen Kirche mit dem Höhepunkt des „Blutigen Tribunals“ in Bratislava 1673 zur Auflösung vieler reformierter Gemeinden.

Die Pastoren wurden entweder zum Widerruf gezwungen oder zur Flucht. Viele Pastoren wurden als Galeerensklaven verschleppt. Der Osten Ungarns stand unter dem Schutzpatronat der transsilvanischen Fürsten. Auch in der Zeit der türkischen Besetzung konnten die reformierten Gemeinden weitgehend unabhängig ihren Glauben leben. Erst nach der Türkenherrschaft versuchten die Habsburger auch im Osten die Gegenreformation durchzusetzen, hatten jedoch damit wenig Erfolg. Nach dem Toleranzedikt Josephs II. (1781) konnten sich die reformierten Gemeinden wieder freier entfalten. Schließlich festigte das nach dem ungarischen Befreiungskrieg geschlossene Abkommen von 1867 die Stellung der Kirche im Staat. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Ungarn mit dem Vertrag von Trianon zwei Drittel seines früheren Territoriums. Daher befinden sich ungarischsprachige reformierte Gemeinden heute in zahlreichen Staaten. 2009 schlossen sich diese Kirchen zu einer länderübergreifenden Ungarischen Reformierten Kirche zusammen.

Nach der politischen Wende erhielt die Reformierte Kirche in Ungarn die vom kommunistischen Regime enteigneten Schulen sowie andere kirchliche Gebäude weitgehend ohne Verzögerung zurück. Die meisten Gebäude befinden sich jedoch in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Die Reformierte Kirche in Ungarn ist Mitglied in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, im Ökumenischen Rat der Kirchen, in der Konferenz Europäischer Kirchen, in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und in der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa.

Signet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn

Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn

(Magyarországi Evangélikus Egyház)
169.000 Gemeindeglieder, 251 Pfarrgemeinden und 142 Filiale, 17 Seniorate, drei Distrikte, 358 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Vikarinnen und Vikare. Die drei Distrikte werden jeweils von einem Bischof geleitet.

Leitender Bischof: János Szemerei
Bajcsy-Zsilinszky út 26., 9021 Győr, UNGARN
Tel.: 0036 96516160
Mobil: 003620 82438 88
E-Mail: janos.szemerei@lutheran.hu

Abteilungsleiterin Außenkontakte: Dr. Klára Tarr Cselovszky
Tel.: 0036 1 266 55 32
E-Mail: klara.tarr@lutheran.hu

Internet: www.evangelikus.hu

 

Weitere Informationen zu Geschichte und Organisation

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn ist in drei Kirchendistrikte aufgeteilt, die jeweils von einem Bischof geleitet werden:

  • Norddistrikt – Északi Evangélikus Egyházkerület
  • Westdistrikt (Transdanubien) – Nyugati (Dunántúli) Evangélikus Egyházkerület
  • Süddistrikt – Déli Evangélikus Egyházkerület

Im Vielvölkerstaat Ungarn wendeten sich insbesondere deutsch- und slowakischsprachige Gemeinden dem reformatorischen Glauben zu. Eine wichtige Rolle für die Ausbreitung der Reformation spielte ein Student Luthers, Mátyás Dévai Bíró. Das Neue Testament wurde 1541 von János Sylvester ins Ungarische übersetzt. Schon früh entstanden bilinguale (ungarisch-slowakischsprachige) und trilinguale (ungarisch-slowakisch-deutschsprachige) Gemeinden.

In der Zeit der Gegenreformation war Ungarn dreigeteilt (Habsburg, ostungarisches Königreich, türkisch besetztes Gebiet). Vor allem unter den Habsburgern wurden die Gemeinden unterdrückt und zerstreut, die Pfarrer vertrieben und teilweise als Sklaven verkauft. Erst mit dem Toleranzedikt Josephs II. (1781) konnten sich lutherische Gemeinden wieder konstituieren. Als nach dem Zweiten Weltkrieg viele deutschsprachige Gemeindeglieder Ungarn verlassen mussten, wurden die bisher dreisprachigen zu zweisprachigen Gemeinden.