Serbien
Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werks

Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien
(Slovačka evangelička a.v. crkva u Srbiji/Slovenská evanjelická a. v. cirkev v Srbsku)
49.000 Gemeindeglieder, 28 Gemeinden mit 11 Filialen, vier Seniorate, fünf Pfarrerinnen und 13 Pfarrer
Bischof: Jarolsav Javornik
Auslandskontakte: Evka Hlavati
Bischofsamt: Vuka Karadžića 2, 21000 Novi Sad, SERBIEN,
Tel.: 00381 21 66 11 882
E-Mail: secav@eunet.rs
Internet: www.ceavc.rs
Die Slowakische Evangelische Kirche A.B. ist die größte lutherische Kirche im ehemaligen Jugoslawien. Sie entstand 1921 als Gründung slowakischer Christen, die zuvor zur Evangelischen Kirche Ungarns gehörten und deren Siedlungsgebiet nach dem Ersten Weltkrieg dem neugegründeten jugoslawischen Staat zugesprochen wurde. 1967 schlossen sich ihr auch ungarischsprachige Lutheraner aus der Evangelischen Kirche in Serbien an. Die Ausbildung der Pastoren der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. findet an der Lutherischen Theologischen Fakultät in Bratislava statt. Die Gemeinden zeigen eine traditionelle Lebendigkeit. Wegen wirtschaftlicher Probleme in Serbien sehen sich aber gerade jüngere Gemeindeglieder zur Abwanderung gezwungen.
Serbien ist seit dem 5. Juni 2006 Nachfolgestaat von Serbien und Montenegro. Laut Verfassung der Republik Serbien hat die Region Vojvodina den Status einer autonomen Provinz. Am 5. Mai 2006 wurde in Serbien das neue Religionsgesetz rechtskräftig, das u. a. sieben historische Religionsgemeinschaften staatlich anerkennt. Zu diesen zählen auch die beiden Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werks. Dem Religionsgesetz folgte im Juni 2006 ein weiteres Gesetz, das die Rückgabe des enteigneten kirchlichen Besitzes regelt.

Reformierte Christliche Kirche in Serbien
(Reformatska Hriscanska crkva u Srbij/Szerbiai Református Keresztyén Egyház)
15.000 Gemeindeglieder, 15 Gemeinden mit 43 Filialen, drei Pfarrerinnen und neun Pfarrern.
Bischof: Pfarrer László Harangozó
Somborski put 6, 24000Subotica, SERBIEN
Tel.: 0038124 557144
E-Mail: refepiskopos@gmail.com
Auslandskontakte: Pfarrerin Erzsébet Csányi
Trg. M. Tita 6
24342 Pacsér, SERBIEN
Tel.: 0038124 4744015
E-Mail: csanydeta@stcable.net
Internet: www.reformatusok.rs
Im 16. Jahrhundert führte Mihály Sztáray, einer der ersten ungarischen Reformatoren, die Reformation in Baranja ein. Als nach dem Ersten Weltkrieg Teile des südlichen österreichisch-ungarischen Kaiserreichs im Jahr 1920 an das jugoslawische Königreich gingen, bildete sich eine eigenständige Reformierte Kirche in Jugoslawien. Sie wurde 1933 staatlich anerkannt. In ihr waren auch einige deutschsprachige Gemeinden integriert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die deutschsprachige Bevölkerung Jugoslawien verlassen. Auch die ungarischsprachigen Reformierten waren unter dem kommunistischen Regime vielen Repressionen ausgesetzt. Zahlreiche Gemeindeglieder wanderten aus, vor allem nach Ungarn. Die Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren führten zur massiven Einwanderung von serbischen Flüchtlingen in die Vojvodina und veränderte die Zusammensetzung der Bevölkerung zu Ungunsten der ungarischsprachigen Minderheit. Diese Entwicklung verstärkte nochmals den Trend zur Abwanderung von Gemeindegliedern. Ungarisch ist jedoch weiterhin die Muttersprache der meisten Gemeindeglieder. Es gibt eine kroatisch- und zwei tschechischsprachige Gemeinden. Aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten – vor allem in der ländlichen Gegend - verlassen viele junge Menschen das Land.
Der Schwerpunkt der Reformierten Kirche liegt auf der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen. Die Kirche organisiert Katechismen und Sommerlager für Kinder und Jugendliche, weil sie es als wichtig erachtet, das Evangelium bereits im frühen Alter zu verkündigen. Die Kirche besitzt zwei Kindertagesstätten, in denen die Kinder christliche Bildung und Erziehung erhalten.
Diakonische Organisation und Projektpartner

Ökumenische Hilfsorganisation
(Ekumenska Humanitarna Organizacija – EHO)
Direktorin: Anna Brtka Valent
Cirila i Metodija 21, 21000 Novi Sad (Újvidék), SERBIEN,
Tel.: 0038121 466588
E-Mail: office@ehons.org und
annabrtka@ehons.org
Internet: www.ehons.org
Die EHO ist eine gemeinnützige Organisation, die die Tätigkeit das auf Initiative des Weltkirchenrates (WCC) am 19. Februar 1993 gegründeten Ökumenischen Hilfsdienstes fortsetzt.
Gründer der EHO:
- Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien
- Reformierte Christliche Kirche in Serbien
- Evangelisch-methodistische Kirche in Serbien
- Apostolisches Exarchat für griechisch-katholische Christen in Serbien und Montenegro
- Evangelisch-christliche Kirche A.B. in Serbien Vojvodina
Seit ihrer Gründung stellt die Tätigkeit der EHO ein Beispiel guter Zusammenarbeit der Kirchen im Bereich der diakonischen Arbeit in der ganzen Vojvodina dar. Die EHO zeugt von der Mission der Kirchen, mit armen und marginalisierten Menschen zu arbeiten. Ein einzigartiges Netzwerk diakonischer Gruppen - bestehend aus 200 Freiwilligen unterschiedlicher Religionen - ist zum Symbol der EHO in der Vojvodina geworden und beweist auf diese Weise, dass auch traditionelle gesellschaftliche Strukturen wie die Kirchen Antriebskräfte für die Entwicklung der Zivilgesellschaft sein können. Die EHO will in Zukunft ihren Blick darauf richten, die Stellung gefährdeter gesellschaftlicher Randgruppen zu verbessern.