Rumänien - Südosteuropa

Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werks

Signet der Reformierten Kirche in Rumänien, Westlicher Kirchedistrikt

Reformierte Kirche in Rumänien
(Romániai Református Egyház)

Westlicher Kirchendistrikt

(Királyhágómelléki Református Egyházkerület)
160.000 Gemeindeglieder, 220 Kirchengemeinden, 225 Pfarrerinnen und Pfarrer

Bischof: János Szabolcs Bogdan
Sulyok István Strada 9, 410210 Oradea (Nagyvárad/Großwardein), jud. Bihor, RUMÄNIEN,
Tel.: 0040 259. 43 17 10
E-Mail: partium@rdsor.ro

Auslandsreferent: János Antal
Mobil: 0040 722. 68 68 24
E-Mail: antal.janos@gmail.com

Internet: www.kiralyhagomellek.ro

 

Signet der Reformierten Kirche in Rumänien, Siebenbürgischer Kirchendistrikt

Siebenbürgischer Kirchendistrikt

(Erdélyi Református Egyházkerület)
261.167 Gemeindeglieder, 507 Kirchengemeinden und 529 Pfarrerinnen/Pfarrer

Bischof: Prof. Dr. Vilmos József Kolumbán
Strada I. C. Bratianu 51, 400079 Cluj-Napoca (Kolozsvár/Klausenburg), RUMÄNIEN,
Tel.: 0040 264. 59 74 72
E-Mail: egyhazkerulet@reformatus.ro

Auslandskontakte: Pfarrer Zoltán Ballai
E-Mail: ballaizoltan@gmail.com

Internet: www.reformatus.ro

 

Weitere Informationen zu Geschichte und Organisation der Reformierten Kirche in Rumänien

Die Geschichte der Reformierten Kirche in Transsilvanien (Siebenbürgen) ist eng verbunden mit der Kirchengeschichte der Reformierten Kirche in Ungarn. Bereits zwischen 1540 und 1550 verbreitete sich – von Ungarn kommend – die calvinistisch geprägte Reformation auch unter den ungarischsprachigen Menschen in Siebenbürgen. Ca. 90 % der Ungarn gehören zum reformierten Protestantismus. Gemeinsam mit den reformierten Christen in Ungarn bildete sich 1559 eine eigenständige Reformierte Kirche, die 1577 das Zweite Helvetische Bekenntnis und den Heidelberger Katechismus annahm. 1604 verteidigte der reformierte Fürst István Bocskai den reformierten Glauben gegen die beginnende Gegenreformation. Auch im 17. Jahrhundert konnte die Reformierte Kirche in Transsilvanien ihren Glauben frei ausüben. Die Gemeinden im Nordwesten jedoch hatten unter der Gegenreformation zu leiden. Nachdem im 18. Jahrhundert Transsilvanien Teil des habsburgischen Reichs wurde, blieb die Glaubensfreiheit weitgehend unangetastet. 1897 kam Transsilvanien zum ungarischen Königreich. 1895 konnte die Theologische Fakultät in Kolozsvár (Klausenburg) ihre Arbeit beginnen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Transsilvanien laut Friedensdiktat von Trianon Teil des neu gebildeten Staates Rumänien. Außerdem wurden, wie schon im Norden und Osten Ungarns, Teile Südungarns vom ungarischen Staat getrennt. Letztere bildeten dann einen zweiten ungarischsprachigen reformierten Kirchendistrikt (Westlicher Kirchendistrikt) im Staatengebilde Rumäniens.

Als Folge der systematischen rumänischen Umsiedlungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg bekam die bis dahin in den ungarischen Siedlungsgebieten als Mehrheitskirche geltende Reformierte Kirche den Status einer Minderheit. In den 1950er Jahren wurden viele Pfarrer inhaftiert. Nach dem Fall des Kommunismus gab es mehr Freiheit, die Minderheitenrechte wurden jedoch bei Weitem nicht vollständig eingeführt. Erst ab 1999 begann ein Prozess der langsam voranschreitenden rechtlichen Gleichstellung, wenn auch mit ständig neuen Rückschlägen. Heute sind von den ca. 1,45 Millionen Ungarn in Rumänien etwa 50 % Reformierte. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Signet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien

Evangelisch-Lutherische Kirche in Rumänien

(Romániai Evanghélikus-Lutheránus Egyház / Biserica Evanghelica-Lutherana din Romania)
23.700 Gemeindeglieder, 49 Gemeinden, 49 Pfarrerinnen und Pfarrern

Bischof: Dezső Zoltán Adorjáni
Bulevardul 21 Decembrie 1989 Nr. 1, 400105 Cluj (Kolozsvár/Klausenburg), RUMÄNIEN
Tel.: 0040 264. 59 66 14
E-Mail: releph@yahoo.com

Internet: www.evangelikus.ro

 

Weitere Informationen zu Geschichte und Organisation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien

Die ungarischen Christen der Evangelisch-Lutherischen Kirche betonen ihre „doppelte Minderheit“ – sowohl bzgl. ihrer lutherischen Konfession als auch ihrer nationalen Identität als ungarischsprachige Minderheit.

Zur Kirche gehören noch slowakisch-, deutsch- und (in Bukarest) rumänischsprachige Gemeindeglieder, die den Gottesdienst in ihrer eigenen Muttersprache feiern.

Die Gemeindeglieder leiden ebenso wie andere unter der schlechten wirtschaftlichen Lage in Rumänien. Die Kirche unterstützt besonders aktiv den Religionsunterricht (Schulen, Kindergärten), diakonische Projekte (Altenheime, Suppenküchen) und andere Einrichtungen für benachteiligte Gemeindeglieder. Partnerkirche ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland.

Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Evangelische Kirche A.B. in Rumänien

(Biserica Evanghelica C. A. din Romania)
10.790 Gemeindeglieder, 223 Gemeinden (einschließlich Kleinstgemeinden und Betreuungspunkte) , 34 Pfarrerinnen und Pfarrer

Bischof: Reinhart Guib
Tel.: 0040 372731798
E-Mail: ekr.bischofsamt@evang.ro

Hauptanwalt: Friedrich Gunesch
Tel.: 0040 37109187664
E-Mail: ekr.landeskon@evang.ro

Landeskonsistorium: Strada General Magheru 4,
550185 Sibiu (Hermannstadt), RUMÄNIEN,

Internet: www.evang.ro

 

Weitere Informationen zu Geschichte und Organisation der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien

Die Siebenbürger Sachsen siedelten im Karpatenbogen seit etwa 1150. Lange Zeit bildeten sie zusammen mit den Ungarn den überwiegenden Bevölkerungsteil in Siebenbürgen. Mit der Reformation wurden sie zu fast 100 % Lutheraner. Als Reformator der Siebenbürger Sachsen gilt der Humanist und Universalgelehrte Johannes Honterus (ca. 1498 – 1549). Den Sachsen gelang es, in den folgenden Jahrhunderten eine eigenständige Kultur mit deutscher Sprache zu erhalten. Eine Besonderheit bilden die einmaligen Kirchenburgen aus dem 13.–15. Jahrhundert, von denen einige zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.

Nach der politischen Wende von 1989 verringerte sich der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung in Siebenbürgen infolge der Auswanderung nach Deutschland erheblich. Die Zahl der Gemeindeglieder der Evangelischen Kirche A.B. sank innerhalb von 15 Jahren von ca. 100 000 auf 14 000. Die Betreuung alter Gemeindeglieder, deren Familien zumeist ausgewandert sind, und der Erhalt der Kirchenburgen bilden heute eine besondere Aufgabe.

Seit einigen Jahren tritt die Arbeit mit Jugendlichen wieder in den Mittelpunkt. Eine besondere Herausforderung bildet die starke Nachfrage seitens der rumänisch- und ungarischsprachigen Bevölkerung, ihre Kinder an den deutschsprachigen Schulen unterrichten zu lassen. Auch das Interesse am evangelischen Religionsunterricht in den staatlichen Schulen wächst.

Durch den gemeinsamen Unterricht von deutschen, rumänischen, ungarischen und Roma-Kindern könnte für die Zukunft ein verständnisvollerer Umgang mit der jeweils anderen Kultur erwachsen.

Die kleine Evangelische Kirche A.B. betreibt umfangreiche diakonische Arbeit, die sich angesichts der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation nicht auf die eigenen Gemeindeglieder beschränkt.

Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.

Partnerorganisation

Gustav-Adolf-Werk Rumänien (GAW-RO)

Mitglieder des GAW-RO sind die folgenden Kirchen:
Reformierte Kirche - Siebenbürgischer Distrikt
Reformierte Kirche - Westlicher Distrikt
Evangelische Kirche A.B.
Evangelisch-Lutherische Kirche

Präsident: István Dénes
E-Mail: denesistvan@yahoo.com

Geschäftsführer: Pfarrer Attila Mátyás
Strada Tudor Vladimirescu 26-28, 410203 Oradea, jud. Bihor, RUMÄNIEN
Tel.: 0040 359. 401530
E-Mail: matyasgawro@yahoo.de

Weitere Informationen zum Gustav-Adolf-Werk Rumänien

Das Zentralbüro des GAW-RO ist seit 1. Januar 2003 tätig und wurde Anfang 2010 offiziell als eigenständige juristische Person registriert. Das Büro koordiniert die Hilfsaktionen seiner Mitgliedskirchen und ihre gemeinsame Diasporasammlung.

Darüber hinaus berät es die Gemeinden bei der Aufbereitung der Projekte für den Projektkatalog des GAW und vermittelt zwischen der GAW-Zentrale in Leipzig und den Projektverantwortlichen.