Libanesische Republik
Partnerkirche des Gustav-Adolf-Werks

Evangelische Kirche in Syrien und im Libanon
(National Evangelical Synod in Syria and Lebanon – NESSL)
6 304 Gemeindeglieder und 19 Gemeinden im Libanon sowie 10 136 Gemeindeglieder und 18 Gemeinden in Syrien, 24 Pfarrer und vier Pfarrerinnen (Frauenordination seit 2017)
Kirchenleitung:
c/o Beirut Evangelical School for Girls and Boys
Beirut – Rabieh, Street 34, LIBANON
E-Mail: nessl@synod-sl.org
Generalsekretär: Pfarrer Joseph Kassab
E-Mail: jkassab@synod-sl.org
Moderator: Pfarrer George Mrad
E-Mail: gmrad@synod-sl.org
Auslandskontakte: Jack Harbieh
E-Mail: jharbieh@synod-sl.org
Internet: www.synod-sl.org
Es gibt im Libanon 18 anerkannte Religionsgemeinschaften. Die größten sind maronitische Christen, schiitische Muslime und sunnitische Muslime.
Seit 1932 hat keine Volkszählung mehr stattgefunden. Die Christen im Libanon lassen sich in vier große Gemeinschaften einteilen: orthodoxe Kirchen, altorientalische Kirchen, katholische Kirchen und evangelische Kirchen. Der Libanon ist seit 1926 eine Republik und derzeit eine parlamentarische Demokratie.
Die 128 Sitze im Parlament sind entsprechend dem Abkommen von Taif (1989) nach dem Grundsatz der konfessionellen Parität aufgeteilt.
Die meisten Sitze (34) sind maronitischen Christen vorbehalten, es folgen Schiiten und Sunniten mit je 27 Sitzen und griechisch-orthodoxe Christen mit 14 Sitzen. Drusen und rummelkitische Katholiken können je acht Sitze beanspruchen, orthodoxe Armenier fünf, Alawiten zwei und armenische Katholiken, Protestanten und Minderheiten je einen. Auch die höchsten Ämter im Land sind Mitgliedern bestimmter Religionen vorbehalten. So muss das Staatsoberhaupt ein maronitischer Christ sein, der Parlamentspräsident ein Schiit, der Regierungschef ein Sunnit und der Oberbefehlshaber der Armee ein maronitischer Christ. Die innenpolitische Lage ist aufgrund des Konfessionalismus sehr komplex und wenig stabil.
Der Protestantismus kam im Rahmen der weltweiten Missionsbewegung zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit Missionaren aus Europa und den USA in diese Region. Zu Beginn gründeten die Missionare vor allem Schulen. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es auf dem Gebiet des heutigen Libanon und Syrien mehr als 100 protestantische Schulen. Die ersten protestantischen Gemeinden wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet: in Beirut (1848), in Hasbaya (1851) und in Abey (1852). Es folgten Gemeinden in Damaskus, in Homs, Aleppo und an vielen anderen Orten. Im Jahr 1848 wurden die Protestanten von den Behörden des damaligen Osmanischen Reiches als Religionsgemeinschaft anerkannt.
1920 schlossen sich mehrere protestantische Gemeinden zur NESSL zusammen, weitere Gemeinden traten in den folgenden Jahren der NESSL bei.
Wegen des Bürgerkriegs im Libanon von 1975 bis 1990 und des aktuellen Kriegs in Syrien haben viele evangelische Christen den Libanon und Syrien verlassen.
Die NESSL betreibt elf Schulen in Syrien und im Libanon mit 12 000 Schülerinnen und Schülern und hat in den vergangenen Jahren vier weitere Schulen im Libanon für syrische Flüchtlingskinder eröffnet. Sie betreibt je ein Altersheim in Syrien und im Libanon, zwei Kliniken für sozial Schwache im Libanon und eine in Aleppo in Syrien.
Die NESSL ist Mitglied in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK), im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im Nahen Osten (FMEEC), im Ökumenischen Rat der Kirchen im Nahen Osten und im Rat der Evangelischen Gemeinschaft in Syrien und im Libanon.
Im Jahr 2018 gründete die NESSL die NGO “Compassion Protestant Society”, unter deren Dach alle diakonischen Aktivitäten der Kirche in Syrien und im Libanon gebündelt und durchgeführt werden.