Der ferne Nächste ist auch in unserer Nähe

Kirchenpräsident Joachim Liebig, Evangelische Landeskirche Anhalts

Seit Jahrzehnten haben Christen in Mitteldeutschland einen ganz eigenen Blick auf kirchliche Diaspora: Wenn nur neun Prozent der Wohnbevölkerung Mitglied einer christlichen Kirche sind — so in Teilen unserer Region — spricht die Unesco zurecht von einer „entkirchlichten“ Situation. Der Blick in die weltweite Diaspora wird auf diese Weise besonders eindrücklich. Dabei wird deutlich: Die Selbstverständlichkeit des Glaubens und die Prägekraft von Kirche kann nicht vorausgesetzt werden. Diaspora, also Kirche in der Minderheit, hat andere Aufgabenschwerpunkte als in langer Tradition sich entfaltendes Christentum. Grundlegende Kenntnis ist die Voraussetzung für ein BeKenntnis. Die Diaspora-Arbeit des GAW trägt diesem Gedanken über den deutschsprachigen Raum hinaus und hat damit zugleich eine Rückwirkung auf die Kirche in unserer Region. So ist der ferne Nächste immer auch in unserer Nähe.

Armenien/Aserbaidschan: Flüchtlinge aus Arzach brauchen Hilfe

Die Evangelische Kirche in Armenien bittet um finanzielle Unterstützung, damit sie den Flüchtlingen aus Bergkarabach/Azach helfen kann. „Wir müssen Unterkünfte finden und die Flüchtlinge mit notwendigen Dingen versorgen. Es ist eine riesige Aufgabe. Die Situation ist dramatisch. Wir brauchen so viel, wie Sie geben können“, bittet Pfarrer Hovsepyan. Besonders verantwortlich fühlt sich seine Kirche für die mehr als 300 Kirchenmitglieder und Mitarbeitende in Arzach. „Wir wollen sie alle aufnehmen und sie mit dem versorgen, was sie brauchen. Wir möchten alles vorbereiten.“

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SPENDENAUFRUF: Hilfe für Erdebebenopfer

Vom Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind auch unsere beiden syrischen Partnerkirchen, die Evangelisch-Armenische Kirche und die Evangelische Kirche in Syrien und Libanon, betroffen. Beide Kirchen haben sofort Hilfe in Form von Unterkunft, Lebensmitteln und Decken zur Verfügung gestellt. Menschen, die vor dem Erdbeben auf die Straße geflüchtet waren, fanden Unterkunft in den Räumen der Armenisch-Evangelischen Kirche und im Aleppo College, einer Schule der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon.

Joseph Kassab, Generalsekretär der Evangelischen Kirche in Syrien und im Libanon schreibt: „In Aleppo hat unser College seine Türen geöffnet für Menschen, die Zuflucht suchen. Das Schulgebäude ist ein sicherer Ort. Es sind inzwischen mehrere Hunderte Menschen dort. Die Kirche sorgt für Lebensmittel und Wärme. Dasselbe gilt für die Stadt Latakia und weitere Orte in Syrien, wo unsere Gemeinden Menschen aufnehmen. Für diese Menschen werden Matratzen und Decken benötigt sowie Dieselöl für Strom und Wärme. Es ist sehr kalt.“

„Wir rufen unsere Partner auf, uns eine helfende Hand auszustrecken, damit wir den Menschen in Syrien helfen können“, appelliert Pfarrer Haroutune Selimian. „Wir sind froh, euch als Partner zu haben. Mit Gottes Hilfe wird es uns gelingen, auch diese schreckliche Katastrophe zu überstehen.“

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Ukraine: Licht und Wärme für den Kriegswinter

Generatoren, Taschenlampen, kleine Öfen, Schlafsäcke ... es wird alles gebraucht, was Licht und Wärme spendet.
Krisztina Badó aus dem Bischofsbüro der Refomierten Kirche in Beregszász / Berehowe schrieb uns am 21. November: „Wir haben seit Mittwochmorgen keinen Strom mehr. Von 7 Uhr morgens bis Mitternacht war der Strom abgeschaltet. Es ist nicht genug, dass wir keine Straßenbeleuchtung haben - auch die Häuser, Schulen, Geschäfte usw. sind ohne Licht. Wir konnten das Internet nur eingeschränkt nutzen und hatten keine Heizung. Psychisch ist es sehr schwer zu ertragen. Aber wir sind unserem gnädigen Gott sehr dankbar, dass unsere Region sicher ist und es keine Raketeneinschläge gibt.
Wir geben nicht auf. Wir haben Gottesdienste in der Kirche mit Generatoren abgehalten, Bibelstunden mit Kerzen oder Lampen, und wir versuchen, unseren Kindern Mut zu machen, damit sie keine Angst in der Dunkelheit haben.“ Bitte spenden Sie!    Aktuelle Infos

Gäste aus Südbrasilien in Anhalt

Gemeindeabend in der Auferstehungsgemeinde Dessau

Vom 14. bis 21. Januar 2023 waren wieder Gäste aus Brasilien in Anhalt. Die fünf jungen Leute haben gerade ihe Deutschlehrerausbildung abgeschlossen und wechseln nun in die Praxis. Die Kirchengemeinden in Roßlau und Dessau Siedlung / Ziebigk nahmen sie auf, organisierten ihre Unterbringung und ein Programm mit der Möglichkeit, Kindergärten, Schulen und das Gemeindeleben kennenzulernen. Dafür berichteten die Gäste dann an zwei Gemeindeabenden über ihr Leben mit deutschen Wurzeln in Südbrasilien. Vielen Dank an die Gäste und an die Gastgemeinden!


Glauben verbindet - Der GAW-Blog

Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW, und Mitarbeiterinnen der GAW-Zentrale berichten über Projekte des GAW und aktuelle Entwicklungen in evangelischen Minderheitskirchen in der Welt.

>> zum Blog: glauben-verbindet.blogspot.com

GAW-aktuell

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