Libanon: Die Armenische Evangelische Kirche bittet um Hilfe
Am 7. Oktober 2023 überfiel ein Terrorkommando der Hamas vom Gazastreifen aus Israel und ermordete auf unvorstellbar brutale Weise mehr als 1.200 Menschen. Mehr als 240 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt; bis heute befinden sich israelische Geiseln in den Händen der Terroristen. Israel hat nach diesem Verbrechen von seinem Selbstverteidigungsrecht Gebrauch gemacht. Heute herrscht Krieg in Gaza, im Westjordanland und dem Süden Libanons bis hin nach Beirut. Die Sicherheitslage bleibt in Israel bedroht durch Raketenangriffe, die auch Tel Aviv erreichen.
Inzwischen haben sich etwa 100.000 Menschen aus dem Norden Israels in anderen Landesteilen vor den Raketenangriffen der Hisbollah in Sicherheit gebracht. Seit Monaten sind sie Geflüchtete im eigenen Land. Diesen Zustand will der Staat Israel verständlicherweise nicht länger hinnehmen.
Zugleich haben mehr als 200.000 Menschen den Süden des Libanon verlassen und sind ebenfalls Flüchtlinge im eigenen Land. 50.000 Menschen sind nach Syrien geflohen, wo sie jedoch auch keineswegs in Sicherheit sind.
Das GAW sieht die verzweifelte Situation der leidenden Menschen auf beiden Seiten der Grenze und steht im Gebet solidarisch an ihrer Seite.
Im Libanon und Syrien ist das GAW mit zwei evangelischen Kirchen verbunden: mit der National Evangelical Synod of Syria and Lebanon (NESSL) und mit der Union der Armenischen Evangelischen Kirche. In beiden Ländern gibt es aktive Gemeinden – auch wenn sie in den vergangenen Jahren kleiner geworden sind. In Israel und Palästina hat das GAW keine Partnerkirchen.
Aus der armenischen evangelischen Kirche mit Sitz in Beirut hat uns am vergangenen Sonntag folgende Nachricht von Dr. Paul Haidostian erreicht:
„Seit fast einem Jahr gibt es einen neuen Krieg in und um Gaza, der sich inzwischen auf das Westjordanland und den Libanon ausgeweitet hat. Nun ist auch die libanesische Hauptstadt Beirut getroffen. Fortlaufend gibt es Bombardierungen. Die Todesopfer- und Verletztenzahlen steigen. Mehr als die Hälfte der Opfer sind Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder. Als armenische Christen sind wir aufgerufen, Boten des Friedens und der frohen Botschaft von Christus zu sein, wo und wann immer wir auch leben mögen. Unser Zeugnis darf sich nicht nur auf Worte stützen, sondern wir sind zur helfenden Tat aufgerufen unabhängig für die Menschen, die Not leiden. In ganz Libanon herrscht eine extreme Anspannung. Unsere armenischen Gemeinden und unsere Institutionen sind nicht direkt betroffen. Gottesdienste finden statt. Aber unsere Schulen sind geschlossen. Das gilt auch für die Haigazian-Universität. Es gibt inzwischen einige Versorgungsengpässe. Wir rechnen damit, dass sich das verschlimmern wird.
Es gibt sehr viele Geflüchtete aus dem Süden des Landes. Zehntausende haben bereits in Schulen und anderen Einrichtungen Zuflucht gesucht - auch in Beirut. Diese vertriebenen Familien brauchen Unterstützung. Wir beteiligen uns als armenische-evangelische Kirche dabei. Insbesondere unsere Studierenden der Haigazian-Universität, zu denen armenische und arabische Studierende gehören, sind sehr aktiv, um zu helfen. Wir sind aber auf Spenden angewiesen.“
Um diese Spenden bittet das GAW. Sie dienen dazu, die akute Not von Menschen zu lindern und sind keinesfalls Ausdruck einer Parteinahme in diesem entsetzlichen Krieg.
Spendenkonto
GAW
KD-Bank
IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD
Stichwort Nothilfe