Libanon: Hilfe für Geflüchtete vor militärischer Eskalation
Seit Oktober 2023 dauern im Süden des Libanon die Feindseligkeiten zwischen Israel und der Hisbollah an. Die jüngsten israelischen Luftangriffe auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon und der Bekaa-Ebene haben zu vielen Toten und Verletzten in der Zivilbevölkerung geführt. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Bereits vor diesem Angriff zählte der Libanon 112 000 Binnenvertriebene aus früheren Konflikten, jetzt kommen weitere dazu. Die Situation belastet die ohnehin fragile Wirtschaft des Libanon und vertieft die politische Instabilität.
Aktuell dienen Schulen, Kirchen und Moscheen als provisorische Unterkünfte für diejenigen, die vor Gewalt fliehen. Das Bildungsministerium hat alle öffentlichen Schulen als Unterkünfte geöffnet, was das Bildungssystem stark belastet. Humanitäre Organisationen und die Regierung kämpfen darum, angemessene Unterstützung zu leisten, da die Ressourcen knapp werden.
Die Evangelische Kirche in Syrien und im Libanon (NESSL) und ihre Hilfsorganisation Compassion Protestant Society (CPS) wollen den Vertriebenen, insbesondere Familien, deren Häuser zerstört wurden, Unterstützung anbieten. Die NESSL hat nach dem 23. September das Evangelische Zentrum in Zahlé geöffnet, um vertriebene Personen aufzunehmen.
Der Schwerpunkt liegt darauf, Zugang zu sicheren und würdigen Unterkünften zu gewährleisten, die Grundversorgung für Familien zu leisten und einen Notfall-Schulunterricht und psychosoziale Unterstützung für Kinder zu ermöglichen. Die Kirche unterstützt Geflüchtete unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. „Wir suchen dringend die Unterstützung unserer Partner, um diese Hilfe aufrechtzuerhalten und den von dieser Krise betroffenen Menschen langfristig zur Seite zu stehen“, schreiben Joseph Kassab, Generalsekretär der NESSL, und Amir D Bitar, Direktor der CPS, in einem gemeinsamen Aufruf an deren Partner. Das GAW wird seiner Partnerkirche dafür 10 000 Euro aus dem Nothilfe-Fonds zur Verfügung stellen.