Einige unserer Vorstandsmitglieder nach ihrer Einführung durch Landesbischof Tobias Bilz im Meißener Dom

Unser Vorstand

Vorsitzender

Pfarrer i. R. Dr. Arndt Haubold, Meuselwitz OT Wintersdorf

Stellvertretender Vorsitzender

Pfarrer Eckehard Graubner, Falkenstein

Schatzmeisterin

Susanne Müller-Schneider, Chemnitz

Leiterin der Frauenarbeit

Marion Kunz, Leipzig

Berufener Vertreter des Landeskirchenamtes

Oberkirchenrat Friedemann Oehme, Dresden

Beisitzerinnen und Beisitzer

Pfarrer Fabian Brüder, Dresden

Anna Czenthe, Großenhain

Thomas Borst, Leipzig

Monika Hönigschmid, Görlitz

Pfarrer i. R. Friedrich Krohn, Dresden

Kerstin Otto, Frankenthal

Superintendent Harald Pepel, Zwickau

Jörg Pfeifer, Dresden

Pfarrer Jan Schober, Radeberger Land

 

 

Vorstandsmitglieder befragt

Sie studieren Projektunterlagen, verfolgen Vorhaben in Diasporakirchen und entscheiden in gemeinsamen Sitzungen über Förderanliegen: Unsere Vorstandsmitglieder. Was sie antreibt und für das GAWiS brennen lässt, erfahren Sie in unserer Reihe „Vorstandsmitglieder befragt“.

Fabian Brüder

Das GAWIS kenne ich …
… seit gut 15 Jahren, seit meinem Theologiestudium in Leipzig. Ich habe dort im Evangelischen Studienhaus gewohnt, in dem auch die GAW-Stipendiatinnen und GAW-Stipendiaten gelebt haben. Mit ein paar von ihnen habe ich mich angefreundet und sie später auch in Rumänien, Polen, der Slowakei und Tschechien besucht. Die Bekanntschaft mit ihnen ist keine Bekanntschaft auf Zeit geblieben: Erst im Herbst letzten Jahres habe ich während eines Besuchs bei unserer Partnergemeinde in Rumänien einen der ehemaligen GAW-Stipendiaten in Cluj besuchen können. Durch die Arbeit im Vorstand lerne ich das vielfältige Engagement des GAW nun noch besser kennen. Fahrten wie die im letzten Jahr nach Polen zeigen mir, dass es da noch vieles kennenzulernen gibt – über evangelische Minderheitskirchen ebenso wie über die Arbeit des GAW!


Die Kichre in der Diaspora bedeutet für mich …
… ein großer und vielfältiger Schatz an Erfahrungen. Bevor ich mich mit evangelischen Minderheitskirchen in Mittel- und Osteuropa beschäftigt habe, hatte ich ein sehr undifferenziertes Bild von den Erfahrungen, die dortige Kirchen in den letzten Jahrzehnten gemacht haben. Mit jeder Begegnung ist dieses Bild vielfältiger geworden. Kirche in der Diaspora führt mir die Vielfalt evangelischer Selbstverständnisse, Traditionen und Wirklichkeiten vor Augen. Ich muss da an das Motto des diesjährigen Gastlandauftritts von Österreich bei der Leipziger Buchmesse denken: Meaoiswiamia („mehr als wie mir“). Die Kirche in der Diaspora gibt mir immer wieder Denkanstöße mit, wer das „Wir“ ist, über das „wir“ in den Kirchen und in der Theologie sprechen – und die Kirche in der Diaspora gibt mir die Möglichkeit immer wieder neu zu erfahren, dass wir weit mea ois wia mia sind. Diese Erfahrung von Vielfalt und die Erfahrung von Verbundenheit - das ist für mich Kirche in der Diaspora.


Mir meiner Arbeit möchte ich …
… etwas von dem mitgestalten, wofür ich selbst sehr dankbar bin: Die Gespräche, Reisen, Begegnungen und Eindrücke in den Kirchen vor Ort haben mich sehr geprägt. Der Kontakt zu den Stipendiatinnen und Stipendiaten des GAW hat bei mir ein bleibendes Interesse und einen lebendigen Kontakt zu Evangelischen in Mittel- und Osteuropa geweckt. Mit meiner Arbeit möchte ich die zukünftigen Kontakte mitgestalten und auf dem Laufenden bleiben, was sich in evangelischen Minderheitskirchen tut – Entwicklungen und Erfahrungen zugänglich machen, Begegnungen und Austausch fördern.


Deshalb engagiere ich mich im Vorstand …
Ich habe Lust, den Austausch und die Beziehungen zu evangelischen Kirchen insbesondere in Mittel- und Osteuropa mitzugestalten – so wie auf der Fahrt des GAWIS im letzten Jahr nach Polen. Als Mitglied verschiedener reformierter Gremien ist es mir besonders wichtig, auf die die Arbeit des GAWIS in reformierten Kreisen aufmerksam zu machen und selbst reformierte Perspektive in die Arbeit des Vorstands einzubringen.
Mein besonderes Interesse gilt zudem den Erfahrungen, die Roma in evangelischen Minderheitskirchen machen. Durch ein Projekt während meines Vikariats in München habe ich von Erfahrungen dortiger Sinti und Roma mit evangelischen Kirchen gehört. Das Gehörte lässt mich danach fragen, was Roma andernorts mit und in evangelischen Kirchen erleben – und daraufhin die Arbeit des GAW reflektieren.

Monika Hönigschmid

Das GAWiS kenne ich seit …
2001 - durch eine Einladung an die Kirchengemeinde in Colditz bei Leisnig. Da bin ich zum ersten Mal zu einem Treffen gefahren. Das hat mir so zugesagt, dass ich Mitglied geworden bin. Ich kannte Herrn Wohlleben aus dem Vorstand schon gut und er hat mich geworben. Seit 2004 arbeite ich im Vorstand mit, angeregt durch Pfarrer Geisler aus Chemnitz.

Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich…
Es bedeutet mir sehr viel, Menschen in anderen Ländern unter die Arme zu greifen. Vor allen Dingen habe ich mir auf die Fahne geschrieben, Projekte in Polen zu betreuen. Unter anderem die Liebfrauenkirche in Liegnitz und die Frauenkirche in Breslau sowie die Christophorigemeinde in Breslau. Ich habe einen persönlichen Bezug zu Niederschlesien, da meine Vorfahren aus Liegnitz kommen. Zwischen 1971 und 1983 bin ich oft nach Liegnitz zu meinen Verwandten gefahren, bis diese ausgewandert sind. Seit 1994 bin ich dann wieder regelmäßig nach Liegnitz und nach Krumhübel gefahren.

Mit meiner Arbeit möchte ich…

Ich möchte, dass wir Menschen in anderen Ländern nicht vergessen, gerade in unserem Nachbarland Polen. Es gibt nicht nur wohlhabende Menschen.

Deshalb engagiere ich mich im Vorstand…

Die Vorstandsarbeit macht mir sehr viel Freude. Die Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern und den Mitarbeiterinnen ist sehr angenehm, es ist eine gute Gemeinschaft. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang auch für die Anteilnahme bedanken, die mir der Vorstand in schwierigen Zeiten entgegengebracht hat.

 

Jörg Pfeifer

Das GAWiS kenne ich seit …
2005 – Meine Frau hat in dieser Zeit als Gemeindepädagogin hier in Dresden gearbeitet. Darüber kamen Informationen vom GAWiS. Nach 2010 habe ich in der Russland-Kontaktgruppe des Kirchenbezirks Dresden mitgearbeitet und es ergaben sich über Herrn Oehme immer mal wieder Kontakte zum GAWiS. Irgendwann kam dann die Anfrage, ob ich nicht mitarbeiten möchte. 



Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich…
einen Umgang mit Menschen, die unter völlig unterschiedlichen Bedingungen leben und glauben. Weil Glauben in der Diaspora ja nicht wie bei uns dieses teilweise übersättigte, bequeme Gefühl ist, das wir haben. Kirche in der Diaspora bedeutet: Herausforderung, ein Umgang mit völlig anderen staatlichen Bedingungen; Gemeinschaft finden, sich ein eigenes Glaubens- und Lebensgefühl erarbeiten. Unterstützung dafür finde ich sehr wichtig.



Mit meiner Arbeit möchte ich…

die Glaubensgeschwister in der Diaspora unterstützen, damit sie unter ihren Bedingungen ihren Glauben leben und einen eigenen Weg finden können. Damit sie dabei auch Freude haben und den Dialog und den Draht zur deutschen evangelischen Kirche aufrechterhalten können. 



Deshalb engagiere ich mich im Vorstand…

Vorstandsarbeit im GAWiS heißt, zu schauen, wie Unterstützung am besten in der Diaspora ankommen kann. Mit dieser Arbeit bringe ich mich selbst ein. Ich schaffe selbst Möglichkeiten, wie Dinge bei den Partnern besser werden können. 
Eigenes Engagement heißt auch immer, Dinge in der eigenen Hand zu haben, diese beeinflussen und besser machen zu können.

Dr. Arndt Haubold

Dr. Arndt Haubold

Das GAWiS kenne ich seit...

meiner Konfirmation – ich erinnere mich noch an das Konfirmandendankopfer, zu dem ich mit 50 M beigetragen habe, und an die Behandlung des GAW im Konfirmandenunterricht! Aktiv kenne ich das GAW seit den frühesten Jahren meiner Tätigkeit als Pfarrer. Da ich einmal von meiner Liebe zu Masuren erzählt hatte, wurde mir schnell das Ehrenamt eines Diasporabeauftragten im damaligen Kirchenbezirk Oschatz anvertraut. Jährlich habe ich eine große Anzahl von Literatursendungen in die Diaspora mit meiner Gemeinde übernommen (in der DDR war das mit Komplikationen verbunden) und habe fast jährlich an den Jahresversammlungen sowie an Weiterbildungen und Diasporafahrten teilgenommen. Um 1985 wurde ich in den Vorstand der damaligen GAW-Hauptgruppe Westsachsen berufen, 1994 zum Vorsitzenden gewählt.



Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich...

eine Horizonterweiterung und die Erfahrung der Weltkirche im Kleinen. Ich erlebe, in welch vielfältigen Formen gemeindliches Leben unter erschwerten Bedingungen blüht, aber auch, wie es in der Kirche bei allen Idealen menschelt.

Ich engagiere mich im Vorstand...
Weil die Arbeit mit den Vorstandsmitgliedern, den Mitarbeiterinnen und allen, die uns im GAW verbunden sind, Freude macht, weil der Blick in die Welt mich bereichert und weil ich Erfolg in meiner Arbeit spüre.

Mit meiner Arbeit möchte ich...

Diasporagemeinden unterstützen und stärken, aber ihnen auch mit Rat und Weiterbildung zur Seite stehen. Außerdem möchte ich in den Gemeinden und in der Landeskirche in Sachsen das Bewusstsein für die evangelische Diaspora wachhalten und –rufen.

 

 

Eckehard Graubner

Eckehard Graubner

Das GAWiS kenne ich seit...

Meine Eltern haben zu DDR-Zeit schon im Gustav-Adolf-Werk, damals noch Hauptgruppe Westsachsen, mitgearbeitet. Einige Urlaubsreisen haben wir mit Auftragsfahrten für das GAW verbunden. So brachten wir Hilfsgüter für Menschen in evangelischen Gemeinden nach Rumänien und Bulgarien. Die Zentrale des Werkes hatte uns dafür ihren Dienstbarkas zur Verfügung gestellt. Über das GAW haben meine Eltern auch Freunde in evangelischen Gemeinden in Ungarn, Rumänien und Bulgarien gefunden. Wir haben sie im Urlaub besucht. Durch sie lernte ich evangelische Gemeinden in der Diaspora kennen. Im Jahr 1996 kandidierte ich für die Vorstandswahl der Hauptgruppe Westsachsen und wurde gewählt. Seitdem arbeite ich im GAW mit. Als im Jahr 1999 der GAWiS e.V. aus den Hauptgruppen Ost- und Westsachsen gegründet wurde, gehörte ich zu den Gründungsmitgliedern des Vereins.



Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich...

Glieder am einen Leib Christi sein, Staunen über das Leben in kleinen Gemeinden unter oft schwierigen Verhältnissen, interessante Begegnungen, gemeinsam Gottesdienst feiern, Vertrautheit in der Fremdheit.

Ich engagiere mich im Vorstand...
weil ich von meiner Kindheit an Begegnungen mit der Diaspora hatte, weil heute noch Begegnungen mit der Diaspora mich selbst und meinen Dienst als Pfarrer bereichern, weil ich mit dazu beitragen möchte, daß Gemeinden bei uns und in der Diaspora sich als Glieder am einen Leib Christi wahrnehmen, weil wir früher zu DDR-Zeit viel von anderen Gemeinden empfangen haben und heute viel an bedürftige Gemeinden weitergeben können, weil auch Diasporagemeinden uns viel zu geben haben und wir von ihnen lernen können, weil ich den Blick über den Tellerrand unserer Gemeinden brauche.

Mit meiner Arbeit möchte ich...

unsere Gemeinden auf die Diaspora aufmerksam machen, Gemeinden in der Diaspora unterstützen, zur Einheit des Leibes Christi meinen Beitrag leisten.

 

 

Jan Schober

Jan Schober

Das GAWiS kenne ich seit …
2016. Mit dem GAW als Gesamtwerk war ich schon seit Beginn meines Studiums vertraut, studierten doch mit mir in Leipzig Kollegen aus anderen Ländern Theologie. Darüber hinaus wohnten wir sogar im Studienhaus in einer WG zusammen: Wir aßen gemeinsam, musizierten, diskutierten und feierten Gottesdienste. Auf diese Weise bekam ich nicht nur Freundschaften geschenkt, die bis heute halten. Sondern ich erfuhr einen wesentlichen Schwerpunkt des Dienstes des GAW für Christen in anderen Ländern. Im Laufe der Zeit nahm ich weitere Aufgaben wahr und erfuhr konkrete Dienste des GAWiS.

Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich...

Heimat im Sinne eines Ortes, der soziale Bindungen in ihrer Grundsätzlichkeit prägt. Beispielsweise fuhren die Eltern mit meinem Bruder und mir schon zu DDR-Zeiten nach Siebenbürgen und besuchten evangelische Christen in Herrmannstadt. Später besuchten die Hermannstädter uns. Das gemeinsame Singen und Beten beeindruckte mich sehr, und ich erspürte etwas von der 'weltweiten Heimat Kirche'. Im Jahr 1997, habe ich auf einer estnisch-deutschen Rüstzeit in Estland beschlossen, Theologie zu studieren. 2003/04 ging ich selbst nach Tartu (Dorpat) in Estland zum Studium und engagierte mich im kirchgemeindlichen Leben vor Ort: Ich sang im Chor, verbesserte meine Sprachkenntnisse, unterstützte die großen Gottesdienste in der Hauptkirche und hielt selbst welche auf dem Lande oder in der zu meiner Zeit wieder neu entstandenen deutschen Gemeinde. Ihre ersten Glieder waren alte Deutschbalten und Deutsche an der Universität, vom Kulturverein, aus der Wirtschaft und weitere 'international students'. Diese Gemeinde lebt bis heute und ist Teil der deutschsprachigen Gemeinde in der Ev.-Luth. Kirche Estlands. 



Mit meiner Arbeit möchte ich...

dazu beitragen, dass Menschen in anderen Ländern Gottesdienst feiern können. Damit ist für mich nicht allein die Feier am Sonntagmorgen gemeint, sondern zunächst das gelebte Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Außerdem tritt jene biblisch begründete Haltung hinzu, dass eben das ganze Leben Gottesdienst sei (Röm 12,1). Dazu zählen im Blick auf Christus auch Dienste der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe, für die konfessionelle Grenzen kein Hindernis darstellen mögen.



Ich engagiere ich mich im Vorstand...

damit unsere Geschwister in anderen Ländern eine Stimme bei uns erhalten und wir von ihnen lernen können. Die Erfahrungen, die ich in Estland zu Fragen des Gemeindeaufbaus gemacht habe, haben nicht nur einen praktischen Wert, sondern sie sind auch tröstlich und versprechen Zuversicht: Wo Menschen sich um Wort und Sakrament sammeln, bewegt sich Kirche und eine gewisse Frömmigkeit lebt auf, die vielfach segnet im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.


Harald Pepel

Harald Pepel

Das GAWiS kenne ich seit …
...meiner Zeit in Siebenbürgen. Ich war Vikar in der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Broos, rum. Orastie. Zu dieser Kirchgemeinde gehörten noch weitere 12 Schwesterkirchgemeinden in einem Diaspora-Gebiet das sich auf etwa 130 km erstreckte. Ich war viel unterwegs bei Gottesdiensten, Kasualhandlungen oder wenn es um Bauarbeiten, Religionsunterricht, Konfirmandenunterricht, Senioren- und andere Gemeindekreise ging. Im Sommer war das gut möglich. 
Im Winter bedeutete das jedoch, dass ich aufgrund der Straßenverhältnisse nicht reisen konnte. An solchen Tagen oder Wochen konnte man sich nur per Telefon mit den Kirchenvorständen oder den Gemeindegliedern verständigen. Bei Bestattungen, Gemeindekreisen oder unaufschiebbaren seelsorgerlichen Anliegen, wie Krankenabendmahl oder Sterbebegleitung, rief ich beim römisch-katholischen, beim reformierten oder beim orthodoxen Pfarrer an und bat ihn, diesen Dienst zu übernehmen. 
Dieses Netzwerk war wichtig. Genauso wichtig waren auch die Kontakte ins Ausland, zu anderen Konfessionen und zu den Kirchen im Evangelischen Verbund. Auf diesem Wege lernte ich das Gustav-Adolf-Werk kennen. Einige „meiner“ Kirchgemeinden hatten finanzielle Hilfen erhalten. Zudem gab es Briefkontakte und Partnerschaften zu Kirchgemeinden oder Gemeindegliedern in Deutschland oder in Österreich, die über das Gustav-Adolf-Werk zustande kamen. Den sächsischen Ableger des Diasporawerkes, also das Gustav-Adolf-Werk in Sachsen, lernte ich später kennen. Das war im Jahr 2001, als ich als sächsischer Pfarrer Kollektensammlungen abkündigte, Projekte des GAWIS in den Gemeindekreisen vorstellte und dafür warb. 



Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich…

…nach wie vor Heimat. Ich verbinde damit ein gutes Gefühl der Nähe und der Geborgenheit sowie der Verbundenheit mit Menschen. 
Die Kirche in der Diaspora war immer größer als ihre Möglichkeiten und lebendiger als viele es von außen her wahrnehmen konnten. Sie hat mich sehr geprägt und mich in meiner Entwicklung begleitet. An vielen Stellen hat sie mir Kraft für den Alltag gegeben und ist bis heute eine Quelle der Hoffnung und der Zuversicht geblieben. An ihr bildet sich die Urkirche ab mit dem wunderbaren Wort Jesu aus Matthäus 28,20: „Christus spricht: Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ 
Es ist ein Satz, der zum Urbestand christlichen Glaubens gehört. Zugleich ist er eine Herausforderung für jede Kirche die den Anspruch hat, in der Gegenwart Gottes zu leben. Insofern sind auch wir Kirche der Diaspora, und Gott sei Dank, Heimat für viele. Diese Verbindung über Grenzen hinweg ist unheimlich reizvoll und geheimnisvoll, weil Gott in jede Situation unseres Lebens hineinwirken kann. 



Mit meiner Arbeit möchte ich…

…Zeuge sein. Ich will sehen, wie sich die Kirche verändert und spüren, wie Gott an ihr wirkt. Das Evangelium von Jesus Christus belegt ja, dass Gott sich dem Einzelnen zuwendet, weil er sein Schicksal, oder sagen wir es anders – sein Leben in dieser Welt – kennen will, um ihn niemals fallen zu lassen. Wir können uns gegenseitig als Christen in diesem Zuspruch stärken. Die Sprache hat uns nie gehindert, etwas dafür zu tun. 
Auch jetzt erleben wir, mit vielen Geschwistern mit denen wir über das GAWIS verbunden sind, wie wertvoll es ist, voneinander zu wissen und einander zu helfen. Es kann dabei der Neubau einer Kirche ins Blickfeld rücken, eine Renovierung eines Gemeindehauses oder die Unterstützung für Projekte des Gemeindeaufbaus. 



Deshalb engagiere ich mich im Vorstand…

...weil ich den Austausch mit anderen Kirchen und Geschwistern wichtig finde. Christsein ist keine Einbahnstraße und zum Glück auch keine Einzelfahrt. Es ist jeder angefangene Weg betretenswert. Gerade der mit dem Fremden. Eine kleine Emmausgeschichte, die nicht mehr an Ort und Zeit gebunden ist. 


 

Marion Kunz

Marion Kunz

Das GAWiS kenne ich seit …

... Anfang der 90er Jahre. Als ich im Jugendpfarramt Leipzig als Jugendwartin anfing, hatte ich schon einige Reisen nach Lettland unternommen. Ich kannte damals den Bischof der deutschen Lutheraner in der ehemaligen Sowjetunion (die heutige ELKRAS). Und auf meinen Reisen nach Riga wollte ich deutsche Bibeln mitnehmen und sie in der Gemeinde abgeben, in der sich die deutsche Gemeinde traf. Das war die Jesus-Kirche. So kam ich zum GAW, zur Zentrale in Leipzig. Ich holte mir Bibeln und verschiedenes Material für die Sonntagsschule und brachte sie nach Riga.
Später wollte ich dann gern Veranstaltungen für Jugendliche organisieren, bei denen wir in die Gemeinden dieser Welt schauen und hören, wie sie ihr Gemeindeleben gestalten. In der Zentrale gab es regelmäßig Pfarrer aus dem Ausland, die die Aufgabe hatten, vom Leben in der Diaspora zu berichten. So traf ich Pfarrer Breno Dietrich aus Brasilien, und wir haben einige sehr schöne Veranstaltungen organisiert.  Als er dann zu einer seiner Reisen in die Diaspora aufbrach und nach Lettland reiste, haben wir auch dort einen Gemeindeabend miteinander gestaltet.

Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich …

Bei aller berechtigter Sorge über die eigenen Gemeinden in den derzeitigen Veränderungen halte ich es für sehr wichtig, nicht zu vergessen, wie und wo andere Christen leben und Verantwortung übernehmen. Ich denke, wir sind ein Baustein oder ein Puzzleteil und gehören zusammen. Deshalb möchte ich dabei sein und mich für die Arbeit des GAW einsetzen. Die Frauenarbeit hat dabei noch einen besonderen Stellenwert, weil sie sich so stark sozial engagiert und mir die vielen Frauen aller Generationen weltweit einfach auch damit Mut machen, wie sie an ihrem Platz aktiv werden und  mit Glauben und Vertrauen auf Gott einfach helfen, im Hier und Jetzt.

Deshalb engagiere ich mich im Vorstand …

Die GAW-Zentrale war für mich immer wieder ein wichtiger Partner. Und auch in Lettland bzw. überhaupt in Osteuropa traf ich häufig auf die Spuren des GAW.  Wir waren in Königsberg und haben den damaligen Probst Wolfram und seine Frau, die auch vom GAW sprach,  getroffen. Und als sächsische Gemeindepädagogin habe ich auch Frau Edith Beyer und ihre Arbeit kennen gelernt. So haben auch wir uns bei Jugendveranstaltungen an der Sammlung  „Eine Kuh für Königsberg“ beteiligt. Auch Beyers waren im GAW in Sachsen sehr aktiv. Als ich meine Arbeit als Seniorenbeauftragte im Leipziger Kirchenbezirk begann, suchte der Vorstand des GAW in Sachsen eine neue Frau für die Frauenarbeit. Ich wurde angefragt. Das GAW generell war mir vertraut, die Arbeit des GAW in Sachsen musste ich  erst kennenlernen, aber alles war und ist mir wichtig und so habe ich gern zugesagt.

Mit meiner Arbeit möchte ich …

Die Zeiten in denen es eigene Frauengruppen des GAW in Sachsen gab, sind vorbei. Ich selbst konnte keine mehr kennen lernen. Aber von der Arbeit in anderen Gruppen und Kreisen zu erzählen ist immer noch wichtig, interessant und nötig. So schauen wir über den Tellerrand unserer Gemeinde oder unseres Kirchenbezirkes. Und viele hier leiden an dem Wissen das Gemeinden kleiner werden und doch gibt es eben in der Welt viele aktive evangelische Christen und wir gehören dazu!

 

Friedemann Oehme

Friedemann Oehme

Das GAWiS kenne ich durch meine Arbeit als Pfarrer in den Kirchgemeinden, in denen ich früher tätig war. Dabei war die Konfirmandengabe immer ein Fixpunkt, wo es galt bei Konfirmandinnen und Konfirmanden das Bewusstsein für ihre evangelischen Altersgenossen in der Diaspora zu wecken. Ich selbst hatte meine ersten Diaspora-Kontakte als Jugendlicher bei internationalen diakonischen Rüstzeiten im Weimarer Sophien-Stift. Dort begegnete ich erstmals Glaubensgeschwistern aus Tschechien. Später war Prag der Ausgangspunkt für Reisen in die Länder Mittel- und Osteuropas mit vielen Begegnungen mit Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen.

Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich nach dem biblischen Motto „Ihr seid das Salz der Erde“ zu leben. Evangelische Kirchen in Europa und in Lateinamerika, aber auch im Nahen Osten sind meist Minderheitskirchen. Und dennoch wirken sie in die Gesellschaft hinein. Sie verkündigen das Evangelium und setzen in ihrer diakonischen Arbeit Zeichen für ein gerechtes Zusammenleben und für Barmherzigkeit und Nächstenliebe. So wie das Salz gestreut wird, sind auch die Gemeinden zerstreut, aber doch wirken sie. Wichtig ist, dass sie nicht allein bleiben, sondern vernetzt sind in ihren Ländern, aber auch weltweit in ökumenischer Gemeinschaft. In diesem Sinn ist auch das GAW ein Netzwerker, das an diesem weltweiten Netz knüpft, das uns alle miteinander verbindet.

Mit meiner Arbeit möchte ich zur Unterstützung dieser Kirchen beitragen. Dabei weiß ich, dass dies ein wechselseitiges Geben und Nehmen ist. Als GAWiS sind wir nicht nur Gebende. Wir empfangen auch viel an Erfahrungen und Glaubenszuversicht von unseren Partnern. Das wiederum kann auch unsere Gemeinden in Sachsen stärken. In den Schwierigkeiten, die auch unsere Gemeinden bewältigen müssen, ist der Blick zu den Partnern hilfreich und ermutigend. Wir nehmen wahr, wie auch unter ungleich schwierigeren Bedingungen kirchliches Leben möglich ist.

Deshalb engagiere ich mich im Vorstand – weil es mir Freude macht, gemeinsam mit anderen diese Arbeit zu gestalten. Seit 2003 bin ich als Referent für ökumenische Beziehungen für die internationalen Kontakte zu unseren Partnerkirchen zuständig. In dieser Funktion bin ich in den Vorstand des GAWiS berufen worden. Meine Erfahrungen kann ich in die Vorstandsarbeit einbringen. Das GAWiS ist das Diaspora-Werk unserer sächsischen Landeskirche. Ich sehe meine Aufgabe darin, für eine gute Zusammenarbeit zu sorgen und die Arbeit des GAWiS zu unterstützen. Umgekehrt ist die Arbeit des GAWiS eine große Stütze für die Partnerschaftsarbeit der Landeskirche und ihrer Kirchgemeinden.

 

Friedrich Krohn

Friedrich Krohn

Das GAWiS kenne ich seit …
seit Kindesbeinen: In Dresden bin ich aufgewachsen und die Reformationsbrötchen mit Zuckerguss und Marmeladenklecks in der Mitte haben seit eh und je für mich eine Verbindung zum Gustav-Adolf-Werk (GAW) und umgekehrt. Erklären kann ich das nicht, aber es ist so. Die Kollekte am Reformationstag für das GAW wurde zum Impuls für Fragen. Im Pfarrdienst seit 1980 kam ich immer wieder in Kontakt mit dem GAW durch die jährliche Konfirmandengabe samt ihrem Informationsschub und zum Erntedankfest durch die Kollektenbitten mit den konkreten Projektangaben. Meine tiefere und eigentliche Verbindung zum GAW wuchs in meinem Löbauer Dienst seit 2000. Dort entdeckte ich über den Gustav-Adolf-Frauendienst die vielfältige, weltweite Arbeit des GAW.

Die Kirche in der Diaspora bedeutet für mich …
protestantische Christen und ihr Leben zu kennen und kennenzulernen über die Grenzen der eigenen Gemeinde hinaus, in Nachbarschaften zu anderen Gemeinden, in Partnerschaften und in ganz fremden Gemeinden. Andere Orte und andere Länder kommen in den Blick und meist in Verbindung mit lebendigen Menschen, also nicht nur per Medien. Seit ich Kirche kenne, erlebe ich diese Grenzüberschreitung. Gravierend unterschiedliche Bedingungen im Leben als Christ wurden mir mehr und mehr bekannt, besonders auch die von evangelische-lutherischen und protestantischen Gemeinden. Diaspora benennt das Leben als Christ und Gemeinde in einer konfessionellen oder religiösen Minderheitssituation, oft bedrängt, oft äußerlich ärmlich und doch wie oft gerade dennoch geistlich reich und fröhlich im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.

Mit meiner Arbeit möchte ich …
den Dienst des GAWiS fördern und mitgestalten und andererseits in den Gemeinden unserer Kirche auf diesen Dienst aufmerksam machen, das Anliegen des GAWiS in unserem Gemeindeleben lebendig werden lassen.  Und wie wir selber in den DDR-Jahren als Kirche Hilfe erfuhren, finanziell und vor allem auch durch Besuche und Kontakte auf allen Ebenen, so möchte ich heute dies anderen tun.

Deshalb engagiere ich mich im Vorstand …
weil ich gefragt wurde, ob ich im Vorstand mitarbeiten möchte. Gern sagte ich zu, um die oben genannten Anliegen im Vorstand praktisch umzusetzen und mich mit meinen Möglichkeiten in die Arbeit des GAW einzubringen. Gespräche, Informationen, Diskussionen erweitern den eigenen Blick, die gute Gemeinschaft im Vorstand schenkt Freude und gräbt ihre Spuren auch im Dienst im Ruhestand.