Die Geschichte des GAWiS

Ein lebendiges Denkmal

Der erste Gustav-Adolf-Verein wurde 1832 in Leipzig auf Initiative des Superintendenten Christian Gottlob Leberecht Großmann ins Leben gerufen. Anlass war die 200-Jahr-Feier des Todes von Gustav II. Adolf. Statt wie geplant ein Denkmal für den Schwedenkönig zu errichten, gründete man ein lebendiges Werk zur Unterstützung von Protestanten. 1833 folgte in Dresden die Gründung eines zweiten Gustav-Adolf-Vereins durch den Hofprediger Rudolph Käuffer. Nachdem 1841 in Darmstadt durch den Hofprediger Karl Zimmermann eine dritte ähnliche Initiative entstanden war, schlossen sie sich 1842 in Leipzig zum „Evangelischen Verein der Gustav-Adolf-Stiftung“ zusammen - von der Konkurrenz zur Kooperation.

Die Begeisterung für die Ziele des Gustav-Adolf-Vereins erfasste bald deutschlandweit, aber auch in Sachsen eine Vielzahl von Kirchengemeinden, die sich in Zweigvereinen zusammenfanden. 1869 gab es im Hauptverein Leipzig 58 Zweigvereine, im Hauptverein Dresden waren es 28. Seitdem haben die Gustav-Adolf-Vereine in Sachsen in Zusammenarbeit mit den anderen Gustav-Adolf-Vereinen in Deutschland hunderten evangelischer Diasporagemeinden in vielen Ländern geholfen. Im Laufe der vielen Jahre kam es immer wieder zu Einschränkungen und Herausforderungen in der Arbeit, z. B. durch vier Kriege zwischen 1848 und 1871 und die beiden Weltkriege.

Versöhnungskirche in Zwickau: Erster Kirchenneubau nach 1990 in den neuen Bundesländern und Gründungsort des GAWiS

Trennung und Wiedervereinigung

1946 nahm die Evangelische Kirche in Deutschland den Gustav-Adolf-Verein zur Sicherung der Arbeit gegenüber den Besatzungsmächten in seine Obhut. Jedoch wurden mit Gründung der DDR 1949 im Osten Deutschlands seine Aktivitäten erneut eingeschränkt. In Herrnhut/Sachsen wurde 1992 das in Ost und West getrennte Gustav-Adolf-Werk wiedervereinigt und die Einrichtung einer neuen bundesweiten Zentrale am Gründungsort Leipzig beschlossen.

Die beiden ehemaligen sächsischen Hauptvereine in Leipzig und Dresden bestanden bis 1999. Am 17. April 1999 schlossen sich beide in Zwickau-Neuplanitz zusammen und gründeten den neuen Verein "Gustav-Adolf-Werk in Sachsen e. V. (GAWiS)". In der Dreikönigskirche in Dresden fand die Geschäftsstelle ihren ersten Sitz. Seit 2019 ist sie im „Haus an der Kreuzkirche“ zu finden.