Unsere Leitprojekte
2019 öffnete die evangelische Schule „Filipka“ in Brno (dt. Brünn) ihre Tore. Die Gründung geht auf eine Elterninitiative aus der evangelischen Gemeinde Brno zurück, die eine Alternative zur staatlichen Schulausbildung suchte mit kleineren und inklusiven Klassen. Beides ist gelungen. Derzeit werden ca. 120 Kinder unterrichtet, ein Viertel von ihnen bekommt eine besondere Förderung. Einmal in der Woche geht jede Klasse ins Freie, um dort alternativen Unterricht zu erfahren. Wöchentlich erzählt ein Gemeindepfarrer in der Schule biblische Geschichten. Die wenigsten Kinder gehören zur Gemeinde, sodass die Schule diakonisch-missionarisch ausgerichtet ist. Die Schule soll jetzt zu einem Gymnasium erweitert werden. Dafür müssen Räume im Gemeindehaus – der ehemaligen deutschen evangelischen Schule –geschaffen und saniert werden.
Weitere Informationen: www.skolafilipka.cz, https://egy.edupage.org/
Eine lutherische Gemeinde gibt es in Winogradnoje seit den 1930er Jahren. Allerdings musste das Gemeindeleben lange im Untergrund stattfinden. Erst ab 1969 erlaubte ein Gesetz den Gemeinden, sich zu registrieren. Die Lutheraner in Winogradnoje kauften ein Wohnhaus und wandelten es in ein Bethaus um. In den 1990er Jahren wanderten viele Gemeindeglieder aus. Durch missionarische Aktivitäten konnte die Gemeinde sich stabilisieren und zählt heute ca. 100 Glieder und Gottes dienstteilnehmende. Es gibt auch eine aktive Kinder- und Jugendarbeit. Im Dorf mit muslimischer Mehrheit ist die Gemeinde gut angesehen. Da das Bethaus über 50 Jahre alt ist, braucht es eine dringende Sanierung. Besonders das Dach muss erneuert werden. Ebenso ist der Kinder- und Jugendraum in keinem guten Zustand. Vieles wird in Eigenleistung erbracht. Insbesondere braucht die Gemeinde Hilfe für die Beschaffung des Materials.
Die Stadt Wisła im Teschener Land ist wie eine ‚evangelische Insel‘ in Polen. Gut 50 % der Einwohner gehören der Lutherischen Kirche an. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied man sich, die bisherige Stadtgemeinde zu teilen. So entstanden in den verschiedenen Tälern fünf eigenständige Gemeinden. Wisła-Jawornik mit rund 800 Gemeindegliedern ist seit 1994 eigenständig. 1983 wurde hier ein Gemeindezentrum mit 17 Gästezimmern gebaut, um Kinder- und Jugendfreizeiten für die ganze Lutherische Kirche durchführen zu können. Die Gästezimmer sind in die Jahre gekommen und entsprechen nicht dem heutigen Standard. Sie müssen saniert und mit jeweils eigener Nasszelle ausgestattet werden. www.jawo
In der Gegend von Port du Rhin in Strasbourg wächst ein neuer Stadtteil für ca. 15 000 Menschen heran. Deshalb haben sich die Evangelische Landeskirche in Baden und die Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen zu einem grenzüberschreitenden Projekt entschlossen. Dafür wurde eine kleine, 1941 errichtete Kirche zur „Kapelle der Begegnung“ ausgebaut, in der sich die Grenzen zwischen Ländern und Sprachen, Menschen und Kulturen auflösen. Dieses deutsch-französische Versöhnungsprojekt lebt von der Unterstützung und soll mit seinen vielfältigen Angeboten weiterhin gestärkt werden. Es werden jetzt Mittel für den Abschluss der Sanierung benötigt. Die Kapelle wurde bereits 2020 vom GAW gefördert.
Weitere Informationen: www.chapelledelarencountre.eu
In Ungarn stellen die Roma die größte ethnische Minderheit mit ca. 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Oft leben sie isoliert unter prekären Verhältnissen an den Rändern von Städten und Dörfern. Sie haben keine Lobby in der Gesellschaft und werden oft diskriminiert. Die Arbeitslosenquote beträgt 50 bis 100 Prozent – je nach Region. In Nordungarn leben in der Stadt Nagycserkesz ebenfalls viele Roma. Die lutherische Gemeinde der Stadt will mit Unterstützung der Diakonie 20 Romakindern Nachhilfeunterricht geben und Nachmittagsprogramme gestalten. Zudem werden sie zusammen mit Kindern aus der Gemeinde in Sommercamps eingeladen, damit sie sich gegenseitig kennenlernen und Vorurteile abgebaut werden.
Teaca (ung. Teke, dt. Tekendorf,) ist eine Kommune im Norden Siebenbürgens und besteht aus sechs Dörfern mit Teaca als Zentrum. In der Region wohnen Angehörige von vier Nationalitäten und neun Konfessionen – sie ist mehrheitlich aber rumänisch-orthodox. Es gibt viele gemischtkonfessionelle und -kulturelle Familien und in Gottesdiensten sind meist Menschen aus anderen Konfessionen dabei. Der Anteil der reformierten ungarischsprachigen Bevölkerung beträgt rund 10 Prozent. Im reformierten Gemeindehaus finden alle Veranstaltungen dieser Gemeinschaft sowie viele Gottesdienste statt. Das Gebäude muss dringend saniert werden - angefangen vom Dach, den Fenstern und Türen, der Isolierung bis hin zur Elektrik.