Geschichte des GAW in Bayern

Das Gustav-Adolf-Werk (GAW) wurde 1832 als lebendiges Denkmal für den Schwedenkönig Gustav II. Adolf zu dessen 200. Todestag gegründet. Es unterstützt seit dieser Zeit evangelische Kirchen und Gemeinden in der Diaspora.

Das Werk wurde durch eine Gruppe von evangelischen Christen in Leipzig ins Leben gerufen. Wie einst im Dreißigjährigen Krieg Gustav Adolf den in Not geratenen Protestanten Deutschlands geholfen hatte, so wollten sie evangelische Minderheiten unterstützen und ihnen zur Ausübung ihres Glaubens Hilfe bereitstellen.

Das erste Projekt, das man von Leipzig aus unterstützte, war der Bau einer evangelischen Kirche in Karlshuld im Donaumoos, wo eine neu entstandene evangelische Gemeinde Hilfe beim Bau einer Kirche bekam.

Der damalige König von Bayern gab jedoch erst im Jahr 1849 die Erlaubnis, dass auch im Gebiet seines Königreichs Zweigvereine entstehen durften. 1851 kam es dann zur Gründung der Hauptgruppe Bayern. In einigen Städten gibt es seit 1861 auch eine eigene Frauenarbeit des GAW, die das Anliegen verstärkend unterstützt und sich eigene Schwerpunkte gibt.

Seither wurden ohne Unterbrechung viele Projekte gefördert. In Bayern, vor allem in den früher rein katholischen Gebieten Altbayerns und Unterfrankens, waren neu entstandene evangelische Gemeinden dankbar für die Hilfe des Gustav-Adolf-Werks beim Bau von Kirchen und Gemeindehäusern. Durch die Flüchtlingsdiaspora in Ober- und Niederbayern nach dem Zweiten Weltkrieg bekam dieses Anliegen besondere Schubkraft. Das GAW hat deshalb für viele evangelische Gemeinden in Bayern hohe Bedeutung.

Im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert hat sich der Schwerpunkt der bayerischen GAW-Arbeit mehr und mehr zu den evangelischen Kirchen im östlichen Mittel-, Ost- und Südeuropa verschoben. Dort ist der Unterstützungsbedarf heute ungleich höher als in Bayern. Bayerische Diasporagemeinden werden aber weiterhin gefördert.