Abschied von einem GAW-ler mit Herz für die Diaspora

Pastor em. Uwe Haberland, seit seiner Zurruhesetzung zu Hause in Schönböken bei Bornhöved, ist nach langer, schwerer Krankheit verstorben und am 22. Januar 2024 im Kreis seiner Familie und unter großer Beteiligung von Freunden und Weggefährten auf dem Friedhof der holsteinischen Gemeinde Wacken zur letzten Ruhe geleitet worden. Sein Tod erfüllt uns mit Trauer aber auch mit Dankbarkeit!  

Mit Uwe Haberland hat das Gustav-Adolf-Werk eine ihrer prägenden Gestalten verloren.

Bereits als aktiver Pastor hat er jahrzehntelang einen besonderen Schwerpunkt auf die Diasporaarbeit gesetzt, hat seine Bornhöveder Gemeinde für das Anliegen des GAW sensibilisiert und aufgeschlossen, so dass die Bornhöveder Kollektenerträge in der Landeskirche zu Gunsten des GAW mit Abstand an der Spitze standen. Mit dem ihm eigenen Engagement übernahm er den Vorsitz und die Leitung der Hauptgruppe des GAW in der Nordelbischen Kirche und füllte diese ehrenamtliche Aufgabe mit Leidenschaft aus:  Er knüpfte Bande zu evangelischen Gemeinden in Polen, z.B. in Wang/ Oberschlesien und auch zu Gemeinden in den Baltischen Ländern.  Um die Diaspora-arbeit auf breitere Basis zu stellen, organisierte er Gruppenreisen zu evangelischen Gemeinden in Osteuropa. Zahlreiche persönliche Besuche dort - verbunden mit besonderen Hilfen und Unterstützungen begründeten Freundschaften, die in einen regen Austausch mit Gegenbesuchen mündeten.  Zum Beispiel anläßlich der früheren Jahresfeste, bei Gemeindeveranstaltungen oder den beliebten Jahrestagungen der norddeutschen Hauptgruppen des GAW.  Unvergeßlich sein hohes Engagement bei den Besuchen von osteuropäischen evangelischen Chören, für die er persönlich die Konzert- und Rahmenprogramme organisierte.

Haberland war es ein wichtiges Anliegen, dass im Zuge der Bildung der Nordkirche auch die drei zuvor selbständigen Hauptgruppen Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Pommern zu einer Hauptgruppe zusammengeführt wurden. Nachdem dies vollzogen war, fiel es Uwe Haberland leichter, die jahrzehntelang übernommenen Leitungsaufgaben an Jüngere weitergeben.

Durch die lange Zusammenarbeit im Vorstand, und durch eine seit Vikarszeiten bestehende Freundschaft mit Uwe Haberland habe ich den Wert der Mitarbeit im Gustav-Adolf-Werk lieben und schätzen gelernt. Ich bin ihm persönlich über den Tod hinaus in Dankbarkeit und Anerkennung seiner Lebensleistung verbunden.    

Für das GAW-Nordkirche, Friedrich Wackernagel

Das GAW steht für Zusammenhalt in der globalisierten Welt

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Ev.-Luth. Kirche in Nordeutschland. Foto: Marcelo Hernandez

Wir behalten uns im Blick und bleiben verbunden. Dafür steht das Gustav-Adolf-Werk. Was jede Familie nach Kräften versucht, gilt auch für unsere evangelische Kirchenfamilie: Die großen wie die kleinen Geschwister, die nahen und die fernen Verwandten, die Armen und die Reichen, die Progressiveren und die Konversativeren – wir gehören zusammen und halten zusammen, wenn es darauf ankommt. Das gilt natürlich besonders dort, wo evangelische Christinnen und Christen in der Minderheit sind. So sind wir weltweit gemeinsam Kirche und leisten unseren Beitrag zu einer menschenfreundlichen Gestaltung der globalisierten Welt.