Europa: 75 Jahre CEPPLE

Die Konferenz der protestantischen Kirchen der lateinischen Länder Europas (französisch: Conférence des Églises protestantes des pays latins d'Europe –CEPPLE) begeht in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Die Organisation vereint heute 18 Mitgliedskirchen aus Belgien, Spanien, Frankreich, Italien, Portugal und der Schweiz.

Im September 1950 fand auf Initiative von Pfarrer Marc Boegner, einem der Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der Gründungskongress der CEPPLE in Torre Pellice (Italien) statt. Evangelische Minderheitskirchen schlossen sich zusammen, um gegenseitige Hilfe zu leisten, das evangelische Zeugnis in mehrheitlich katholischen Gesellschaften zu stärken und die theologische Ausbildung und den Austausch zu fördern. Eines der bestimmenden Themen war die Verweigerung der Religionsfreiheit durch die römisch-katholische Mehrheit in einigen Staaten.

Seit 2012 ist die CEPPLE eine Regionalgruppe der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Sie setzt sich aktiv für aktuelle Themen ein, darunter die Integration von Migranten (z. B. durch das Projekt Mediterranean Hope), die Stärkung der kirchlichen Präsenz in den Medien und die gemeinsame Ausbildung und Vernetzung von Hauptamtlichen. Der aktuelle Präsident der CEPPLE ist Pfarrer Gianni Genre aus Italien, der Generalsekretär ist Ulrich Rüsen Weinhold aus Frankreich.

Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten ist das Symposium „Die Akteure Staat, Zivilgesellschaft, Kirche und die Herausforderungen der Demokratie heute“, das am 24. und 25. November 2025 in Straßburg stattfindet. Am Abend des 24. November wird der Festgottesdienst aus Temple Neuf live auf der Webseite der CEPPLE übertragen.

Darüber hinaus werden anlässlich des 75. Jahrestages die Archive der CEPPLE in der Bibliothek der Theologischen Fakultät in Montpellier zusammengeführt. Die frühesten Dokumente, die unter anderem die Konferenz von 1950 in Torre Pellice umfassen, sind im Archiv des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Genf, können jedoch digitalisiert werden. Der Großteil der späteren Papierarchive, die Berichte und Korrespondenzen ab 1962 enthalten und zuvor bei der Genfer Protestantischen Kirche (EPG) lagen, wird nun mit den bereits in Montpellier vorhandenen Dokumenten an einem zentralen Ort vereint.

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