Weltweit Gemeinden helfen

Dieses Motto hat sich das Gustav Adolf Werk mit seinem Leitbild als Beschreibung der gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben in der Diasporaarbeit gegeben. Das Motto blickt nach vorn und weist auf den weltweiten Horizont ebenso, wie auf die Gemeinde als ekklesiologischer Form von Kirche und auf die christliche Verpflichtung zur Hilfe für den Nächsten.

Seit 1843 hat sich die heutige Hauptgruppe Osnabrück, damals der „Evangelische Verein der Gustav-Adolf-Stiftung in der Stadt Osnabrück“ diesem Motto verpflichtet. Die Festschrift „Diaspora braucht Dächer. 175 Jahre Diasporahilfe durch die Hauptgruppe Osnabrück im Gustav-Adolf-Werk schreibt dazu:

„Der Ruf […] blieb in den evangelischen Kirchen und in den öffentlichen Ämtern von Stadt und Land Osnabrück nicht ungehört. Wie die Chronik zur Gründung berichtet „traten nach vorherigen Einzelbesprechungen am 13. Juni 1843 hier die sämtlichen evangelischen Prediger und einige Schulmänner und Beamte, besonders städtische, zusammen und beauftragten den Magister (Pastor) Gruner, den Rektor (später Gymnasialdirektor) Dr. Stüve und den Inspektor der Volksschulen (später Seminardirektor) Schüren mit der Abfassung des Entwurfs für den zu gründenden Verein.“ Alle 3 Tage saßen die Herren beisammen, ehe sie am  21. Juni die Statuten einer Versammlung vortragen konnten.

Nach deren Billigung erging am 8. Juli ein Aufruf an die Bürgerschaft zur Gründungsversammlung am 11. Juli im Friedenssaal des Rathauses. Dazu kamen nicht 40-50 erwartete, sondern sage und schreibe 360 beitrittswillige Mitglieder. Der Friedenssaal konnte die Menge nicht fassen. Sie wurde kurzerhand in die Marienkirche umgeleitet. Dort konnten sich alle eintragen und den ersten Vorstand wählen.“

In der Festschrift zeigt sich ein buntes Bild dessen, was in Verantwortung für die evangelischen Glaubensgeschwister durch viele engagierte Persönlichkeiten in der Vergangenheit geleistet wurde und bis heute geleistet wird.
Die Aufgaben verändern sich, der Horizont erweitert sich. Länder wie Syrien, der Libanon, Ägypten und Marokko, ja sogar Kuba sind in den letzten Jahren zusätzlich zu den Gemeinden in Ost- und Westeuropa, Asien und Lateinamerika in den Blick geraten; der jährliche Projektkatalog des Gesamtwerks gibt mit vielen Projekten des Baus und der Reparatur („Diaspora braucht Dächer“) , mit Gemeindeaufbau- und sozialdiakonischen Projekten, mit der Förderung von Stipendiaten und den Kontakten zur jüngeren Theolog*innengeneration  ein beredtes Zeugnis der Herausforderungen des Heute und Morgen.

Für dies alles setzen sich die Mitglieder der Hauptgruppe Osnabrück auch in Zukunft mit allen Kräften ein.

Jubiläumsschrift macht die Geschichte lebendig

Hartmut Giesecke von Bergh, Birgit Schönfeld und Hans-Neithardt Hansch bei der Vorstellung der Jubiläumsschrift in der St. Marienkirche in Osnabrück

„Es ist eine Schrift, die die Verbundenheit zu den Diaspora-Gemeinden in aller Welt deutlich machen und natürlich die 175-jährige Geschichte lebendig halten soll,“ so stellte Hans-Neithardt Hansch die Festschrift vor, die zum Jubiläum der Hauptgruppe veröffentlicht wurde. Sie liegt jetzt in den evangelischen und reformierten Gemeinden in Stadt und Landkreis Osnabrück, der Grafschaft Bentheim und dem Emsland aus.

Hartmut Giesecke von Bergh stellte die Festschrift zum 175jährigen Jubiläum der Hauptgruppe im Gemeindehaus der St. Marienkirche, Osnabrück, vor und dankte dem Autor Hans-Neithardt Hansch und Birgit Schönfeld, die für das Layout und die digitale Endfassung gesorgt hatte. Der Autor der Festschrift, Hans-Neithardt Hansch, betonte: „Es ist keine Schrift zur Selbstbestätigung, erst recht nicht zum Beiseitelegen. Damit drücken wir unsere Verbundenheit zur Diaspora und zur weltweiten GAW-Familie aus.“

Die Recherche zu dieser Festschrift war keine leichte Arbeit gewesen. Zahlreiche Unterlagen zur Geschichte des 1843 gegründeten Diasporawerkes waren nach Bombenangriffen im zweiten Weltkrieg in Osnabrück zerstört worden. Hans-Neithardt Hansch kam der Geschichte in verschiedenen kirchlichen Archiven und in privaten Aufzeichnungen auf die Spur, er fand Bücher, Zeitungsausschnitte und Fotos. Er recherchierte und trug vieles zusammen.
Entstanden ist dabei eine 50seitige Schrift, illustriert mit neuem und altem Bildmaterial. Unter dem Titel „Diaspora braucht Dächer“ - 175 Jahre Diasporahilfe durch die Hauptgruppe Osnabrück im GAW - wird an den Schwedenkönig Gustav II. Adolf erinnert, der nach den erbitterten Wirren des dreißigjährigen Krieges als Retter des Protestantismus in Deutschland gilt.

Hans-Neithardt Hansch zeigt in der Festschrift auf, wie es zur Gründung der GAW Hauptgruppe Osnabrück und zu vielen weiteren Initiativen im Osnabrücker Raum, der Grafschaft und dem Emsland kam. Der Superintendent i.R. berichtete von Jahresfesten, überregionalen Vertreterversammlungen bis hin zu den jüngsten Hilfsprojekten der Hauptgruppe.

Auf Wunsch können weitere Exemplare an Interessierte kostenlos vergeben werden.

Bestellungen: Hartmut.Giesecke@evlka.de