Frauentalk weltweit: Estland

am 26.11. um 17 Uhr (online)

Zu Gast ist Annika Laats, Pfarrerin in Harju-Risti in Estland. Sie wird aus ihrer Gemeindearbeit erzählen und von der Situation der Frauen in ihrer Kirche berichten.

Ein Auszug aus ihrem Text im Magazin zum Jahresprojekt 2024 Estland, Lettland, Litauen:

„Unsere Gemeinde ist in den letzten Jahren gewachsen. Die Menschen, die hinzukommen, suchen nach Sinn, Mut und Hoffnung in dieser Welt, aber keine christliche Parallelwelt. Sie merken, dass in der Gemeinde alle akzeptiert und willkommen sind. Und dass das kein Zeichen von liberaler Beliebigkeit ist, sondern vom Wesen Gottes. Wir sind eine lebendige Gemeinde mit viel Gemeinschaft.

Unsere Kirche in Estland ist eher konservativ. Als eigenständig denkende Theologin hat man es schwer. Die Situation ist zwar besser als in Lettland: Ein Viertel der Pfarrpersonen sind Frauen. Doch die Kirchenleitung besteht fast nur aus Männern. Ich wurde von der Kirche immer wieder ermahnt und zur Ordnung gerufen, vor allem nachdem ich mich 2017 öffentlich im Fernsehen für lesbische und schwule Menschen ausgesprochen habe. Es macht mir Sorgen, dass unsere Kirche immer kleiner wird und die Überzeugung immer stärker: „Wir sind der Heilige Rest und müssen uns von der bösen Welt abgrenzen.“

Ich bin nicht nur Pfarrerin, sondern auch gelernte Krankenschwester. Neben der Gemeinde arbeite ich in Teilzeit als Seelsorgerin im Kinderkrankenhaus. Viele unserer Pfarrpersonen haben noch einen weiteren Job, um über die Runden zu kommen.“

Zugangslink zum Frauentalk: https://us02web.zoom.us/j/84704792213?pwd=QbCweFaBylBNJ01rmxLdjJ4JVy2vyz.1

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