Polen: Sanierung der historischen Heiligen Dreifaltigkeitskirche in Lublin

„Jedes Jahr wächst unsere lutherische Gemeinde um circa 15 neue Glieder. Sie sind auf der Suche. Sie wenden sich von der katholischen Mehrheitskirche ab und wollen eine Alternative finden“, erzählt Pfarrer Grzegorz Brudny aus Lublin. In der Region nahe der ukrainischen und belarussischen Grenze gibt es weit und breit keine andere lutherische Gemeinde.
„Wir versuchen, eine offene und einladende Kirche zu sein und den Menschen einen Ort zu geben, wo sie sich als Gemeinde treffen können“, sagt der Pfarrer. Das klingt einfacher, als es ist – besonders, wenn man um die Geschichte der Gemeinde weiß.
Vor dem Ersten Weltkrieg gehörten 8 000 Mitglieder der Kirche an. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren es noch 5 000. Bischof Juliusz Bursche war hier kurz Seelsorger, bevor er im KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Im Krieg war die lutherische Kirche für die Soldaten der Wehrmacht zuständig. Das hat Spuren hinterlassen, weil die Kirche lange damit identifiziert wurde. Der erste Nachkriegspfarrer für die Handvoll übriggebliebenen Gemeindeglieder war Waldemar Lucera, ein Rückkehrer aus dem KZ Dachau.
Vorsichtig trauten sich nach der politischen Wende mehr Menschen, sich wieder zur lutherischen Kirche zu bekennen. Seit 1996 gibt es einen Pfarrer vor Ort, der innerhalb weniger Jahre 40 neue Glieder gewann. Inzwischen ist die Gemeinde auf 260 Personen angewachsen und hat sich mit ihren vielfältigen Aktivitäten zu einer festen Größe in der Stadt entwickelt. Als der Krieg in der Ukraine begann, wurde die Gemeinde zu einer wichtigen Anlaufstation für Geflüchtete.
Die Heilige Dreifaltigkeitskirche in Lublin wurde 1784 erbaut und liegt mitten im Stadtzentrum. Inzwischen ist sie teilweise saniert. Mit der Unterstützung des GAW werden nun die Innenwände und die Fassade saniert.
Wir wollen die Sanierung mit 25 000 Euro fördern.
Partnerkirche: Evangelisch-Augsburgische Kirche in der Republik Polen