Paraguay: Aufbau eines Frauenzentrums in Ñacunday Sur

Im Bezirkiskomitee der Gartenbau-Frauen arbeiten Frauen aus Kleinlandwirtschaft zusammen. Foto: IERP

In der ländlichen Region Raúl Peña in Paraguay stehen Kleinbauernfamilien vor großen Herausforderungen. Die Gegend ist stark von Soja-Monokulturen und den Folgen des Klimawandels geprägt. Zusätzlich verschärfen der massive Einsatz von Chemikalien bei gentechnisch veränderten Pflanzen und die daraus resultierende Umweltverschmutzung die Situation. Durch das Vordringen des Agrobusiness sehen sich besonders Frauen und Jugendliche gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.

Obwohl die meisten Frauen selbst Lebensmittel produzieren, sehen sie sich oft nur als Hausfrauen. Seit 2016 hilft die evangelische Gemeinde Ñacunday Sur diesen Frauen, sich zu organisieren. Im Bezirkskomitee der Gartenbau-Frauen haben sich bereits rund 190 Familien zusammengeschlossen. Sie bauen Gemüse an und halten Kleintiere, vor allem Hühner. Obwohl sie oft nur wenig Land besitzen, arbeiten die Frauen unermüdlich für ihre Lebensgrundlage. Sie haben gelernt, dass sie nur gemeinsam für ihre Rechte eintreten und ihre Interessen vertreten können.

Mit der neuen Phase des Projekts wird das Wissen der Mitglieder über nachhaltige Landwirtschaft vertieft, um jede Frau zu befähigen, einen eigenen Gemüsegarten anzulegen. Dies stärkt die Ernährungssouveränität der Familien, da gesunde Lebensmittel in der Region Mangelware sind.

Ein zentrales Problem bleibt jedoch: Die Frauen haben keinen eigenen Ort für ihre Arbeit. Sie brauchen einen festen Treffpunkt, um sich auszutauschen. Mit Unterstützung des GAW will die evangelische Gemeinde Ñacunday Sur nun einen multifunktionalen Raum errichten. Dieser Ort soll den Frauen eine Anlaufstelle für Schulungen, soziale Aktivitäten und den Verkauf ihrer Produkte bieten. Ziel des Projekts ist es, die Lebensbedingungen der Frauen langfristig zu verbessern.

Wir wollen das Frauenzentrum mit 15 200 Euro fördern.

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