Griechenland: Mädchen und Frauen in Flüchtlingslagern stärken

Fotos: Fotografiegruppe von Casa Base und Sarah Münch

„Casa Base ist mein Zuhause. Hier bin ich glücklich. Im Camp haben wir nichts, was wir machen können. Hier besuchen wir Sprachkurse, machen Musik und tanzen. Nirgendwo sonst dürfen wir tanzen und wir tanzen sehr gern. Im Camp kann ich nicht mit allen sprechen. Hier bin ich frei.“  (Rondek, 21 Jahre, geflüchtet aus dem Nordirak)

In Griechenland leben viele Zehntausende Geflüchtete in Lagern. Dort müssen sie bleiben bis über ihr Asylverfahren entschieden ist – oft jahrelang. Besonders für Mädchen und Frauen ist diese Situation bedrückend. In den engen Zelten und Containern gibt es keine Privatsphäre. Alles geschieht unter den Augen und der Kontrolle der Familienmitglieder. Gewalt ist keine Seltenheit.

Das Diavata-Lager befindet sich in der Nähe der Großstadt Thessaloniki. Hinter einer drei Meter hohen Betonmauer sind bis zu 1.000 Menschen in hundert weißen Containern untergebracht. Jedes Verlassen des Lagers wird von einem Sicherheitsdienst registriert.

In fußläufiger Nähe zum Lager befindet sich das Tageszentrum „Casa Base“ – eine alte Lagerhalle, bunt angemalt und mit viel Grün umgeben. Zu Casa Base haben nur Mädchen und Frauen Zutritt; hier finden sie einen sicheren und freundlichen Ort. Sie können in Ruhe reden, Hausaufgaben machen oder Kurse in Fremdsprachen, Nähen und Fotografie besuchen. Dazu gibt es praktische Hilfen: Lebensmittel, Medikamente, Kleidung und Beratung.

„Ich bin gerne in Casa Base. Hier kann ich alles Mögliche tun. Ich fühle mich frei, weil Jungs nicht kommen dürfen.“  (Ronak, 16 Jahre, geflüchtet aus dem Nordirak)

„Casa Base“ wird von der Organisation NAOMI betrieben, einer ökumenischen Werkstatt für Flüchtlinge in Thessaloniki. NAOMI geht auf eine Anregung der GAW-Frauenarbeit im Jahr 2011 zurück. Was mit einer kleinen Nähwerkstatt begann, ist heute ein Sozialunternehmen mit angestellten Näherinnen und ein Schulungszentrum. Vor wenigen Jahren kam das Tageszentrum „Casa Base“ direkt am Flüchtlingslager dazu.

Viele Kinder im Lager sind unterernährt, weil das bereitgestellte Essen oft nicht ausreicht. Die Barauszahlungen im Asylverfahren werden zudem immer wieder willkürlich ausgesetzt. In Casa Base erhalten 85 Familien Grundnahrungsmittel von NAOMI. Die GAW-Frauenarbeit unterstützt mit ihrem Jahresprojekt diese Lebensmittelhilfe.

Mit 50 Euro finanzieren Sie einen Monat lang die Lebensmittelpakete für eine Familie. Wir bitten Sie herzlich um Ihre Spende!

(Das Projekt ist ein Teil des Jahresprojekts 2025 der Frauenarbeit im GAW. Gehen mehr Spenden ein, als für Lebensmittel benötigt,
werden weitere Projekte im Rahmen des Jahresprojekts unterstützt.)

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