Syrien: Erdbebenhilfe evangelischer Gemeinden unterstützen

Am 6. Februar 2023, um 4:17 Uhr morgens, wurde die Bevölkerung im türkisch-syrischen Grenzgebiet von einem schrecklichen Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, das 90 Sekunden lang anhielt. Die Nachbeben dauern immer noch an. Die Zahl der gefundenen Toten nähert sich 50 000.

In Syrien haben die Gemeinden der Evangelisch-Armenischen Kirche und der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon ihre Schulen und Gemeinderäume für Menschen geöffnet, die obdachlos sind oder Angst vor Nachbeben haben. In Aleppo sind es 600 im Gymnasium, 400 im Gemeindezentrum ... Die Kirche ist für die Menschen jetzt ein Schutzort, wie sie es auch während des Krieges war. Pfarrer Haroutune Selimian aus Aleppo sagt: „Auch als die Raketen fielen, kamen die Menschen in die Kirche und sagten: ‚Besser wir sterben zusammen hier als allein zu Hause.“ Jetzt sind sie wieder da, schlafen dicht gedrängt und in Winterkleidung mit Decken auf den Stühlen und auf den Matratzen.

Die Presbyterianische Gemeinde in Aleppo bietet den betroffenen Menschen in öffentlichen Notunterkünften und in ihren teilweise beschädigten Häusern täglich etwa 800 bis 1500 Mahlzeiten an. Darüber hinaus werden Lebensmittelpakete, Babynahrung, Windeln, Decken und Kleidung an mehr als 500 Familien verteilt. Die Presbyterianische Gemeinde in Latakia verteilt ähnliche Hilfen an mehr als 200 Familien.

Pfarrer Selimian hat die meisten Tage mit Schutzsuchenden in der Kirche verbracht. Es war nicht einfach, dort Seelsorge zu leisten: „Was kann ich einer Familie sagen, deren Wohnung die Ersparnis ihres Lebens war und jetzt kaputt ist? Was kann ich den jungen Menschen sagen, die keine Zukunft mehr sehen? Ich kann ihnen nichts sagen. Manchmal kann man nur schweigen.“ Es gibt Situationen, in denen eine Decke und eine warme Mahlzeit mehr Hoffnung vermitteln als Worte, die den Riss in der Seele nicht heilen können.

„Wir rufen unsere Partner auf, uns eine helfende Hand auszustrecken, damit wir den Menschen in Syrien helfen können“, appelliert Haroutune Selimian. „Wir sind froh, euch als Partner zu haben. Mit Gottes Hilfe wird es uns gelingen, auch diese schreckliche Katastrophe zu überstehen.“

Fotos: Die Kirche der Evangelisch-Presbyterianischen Gemeinde in Aleppo (1), Zuflucht in der Armenisch-Evangelischen Kirche in Aleppo (2-4), Gemeindeglieder in Latakia bereiten Essen für Erdbebenopfer zu (5)

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