Brasilien: Flut und Not

Bis vor wenigen Tagen konnte man in São Leopoldo mit einem Boot an der lutherischen Kirche vorbeifahren.
Inzwischen kann man die Kirche wieder betreten. Die Schäden sind beachtlich.

„Es ist sehr kalt und es regnet wieder den ganzen Tag“, berichtet Harald Malschitzky aktuell aus Südbrasilien. Dabei gibt es schon zu viel Regen. Starke Regenfälle seit Ende April ließen die Flüsse im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul über die Ufer treten. Es ist eine der schlimmsten Katastrophen in der Geschichte Brasiliens. Der Zivilschutz meldete am 22. Mai 161 Todesopfer, weiterhin gibt es viele Vermisste.

Die großen Wassermassen fließen inzwischen langsam wieder ab. Doch nun werden die Zerstörungen sichtbar. Pastor Louis Sievers von der Synode (Kirchenkreis) Vale do Taquari berichtet, dass in seinem Gebiet mindestens sechs Kirchen von den Überschwemmungen betroffen sind, hinzu kommen Gemeindezentren, Pfarrhäuser und zwei Zentren der Frauenarbeit der Kirche. Kirchenbänke, Gesangbücher und Bibeln sind zerstört, Kirchenregister über Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen verloren gegangen. Manche Gemeindeglieder haben alles verloren – ihr Hab und Gut und sogar Angehörige. „Aktuell ist die Seelsorge sehr, sehr wichtig“, schreibt er.
Die lutherische Partnerkirche des GAW hilft, wie sie kann. Die Solidarität anderer Gemeinden ist groß. Die 800 Kilometer entfernte Kirchengemeinde in Timbó schickte LKW, beladen mit Kleidung und Lebensmittel. Die lutherische Gemeinde in São Leopoldo, selbst schwer von den Überschwemmungen betroffen, bereitete in einer kleinen Nebengemeinde täglich rund 500 Mahlzeiten zu. Das sind nur einige Beispiele von vielen. Doch bei dem Ausmaß der Zerstörung ist dringend auch Hilfe aus dem Ausland nötig.

Das GAW bittet um Spenden für die Opfer der Überschwemmungskatastrophe in Brasilien.

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