Wittenberg: Start für die Evangelische Gesamtschule
Am 26. August 2011 wurde in der Lutherstadt Wittenberg mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche die Evangelische Gesamtschule "Philipp Melanchthon" eröffnet. In seiner Predigt ermutigte der Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks, Pfarrer Enno Haaks, Glaubenswagnisse einzugehen - gerade wenn es um die Bildung von Kindern geht und Chancen für Jugendliche - und berichtete von Erfahrungen in Chile, besonders aus der von ihm verantworteten Evangelischen Schule in einem Armenviertel Santiagos. Unter den Gästen war auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, Reiner Haseloff (CDU).
In Wittenberg gibt es neben den vier evangelischen Kindergärten seit 2001 auch eine evangelische Grundschule. Der Schulverein möchte die Entwicklung der Kinder jedoch bis zum Schulabschluss begleiten und mit einem guten evangelischen Profil ein missionarisches Zeichen setzen. Christoph Hasse, Vorsitzender des Trägervereins, betont, dass die Schule offen für alle ist und die Konfessionszugehörigkeit keine Rolle spielt: "Die Eltern müssen aber wissen, dass es bei uns Wochenandachten gibt und dass kirchliche Feiertage eine besondere Wertung erfahren.“
Die Schule startet aus Kostengründen einzügig mit 22 Schülern. Die Zahl der Bewerbungen war höher; für das nächste Schuljahr liegen bereits 44 Anmeldungen vor. Künftig sollen die Klassen 5 bis 13 zweizügig gefahren werden. In der Schule sind der Hauptschulabschluss, der Realschulabschluss und das Abitur möglich.
Die ersten drei Jahre sind für eine Schulgründung die schwierigsten, weil es keine staatlichen Zuschüsse gibt. Das Gustav-Adolf-Werk hat die Gesamtschule "Philipp Melanchthon" in Wittenberg in den Projektkatalog 2011 aufgenommen und möchte sie mit 15 000 EUR fördern.
Die ersten Schüler und Schülerinnen des Evangelischen Schulzentrums in Wittenberg vor der Stadtkirche.
Foto: Ralf Mielke