Weltweit: Gedenken an den Völkermord an den Armeniern

Am 24. April 2025 jährt sich zum 110. Mal der Beginn des Völkermords an den Armeniern (1915-1923) im Osmanischen Reich. Der Armenische Evangelische Weltbund gedenkt der Opfer dieser systematischen Verfolgung und Vernichtung, bei der schätzungsweise eineinhalb Millionen armenische Männer, Frauen und Kinder ums Leben kamen.
Dieser historische Völkermord führte zur Zerstörung von Gemeinschaften und zur Auslöschung kulturellen und religiösen Erbes. Die Folgen dieser Ereignisse prägen bis heute das armenische Volk.
Präsident des Armenischen Evangelischen Weltbundes, Pfarrer Paul Haidostian (Libanon), und Geschäftsführer Pfarrer Vahan H. Tootikian (USA) bekräftigen in ihrer Erklärung zum Gedenken des Völkermords die Notwendigkeit der Anerkennung dieses historischen Unrechts. Das Versagen der internationalen Gemeinschaft und das Schweigen haben „einen hohen Tribut von der Menschheit gefordert und den Weg für nachfolgende Völkermorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit geebnet.“ Die aktuelle Situation im Südkaukasus, insbesondere die Vertreibung der armenischen Bevölkerung aus Arzach/Bergkarabach, verdeutlicht den Fortbestand genozidaler Denkweisen in der Politik.
Der Armenische Evangelische Weltbund dankt allen, die den Völkermord an den Armeniern anerkannt haben und sich für die Aufarbeitung und gegen die Wiederholung solcher Verbrechen einsetzen. Die weiterhin bestehenden Versuche der Leugnung, Verharmlosung oder Revision der Fakten werden in der Erklärung des Weltbundes entschieden zurückgewiesen. Die Aufarbeitung der Vergangenheit sei unerlässlich für Gerechtigkeit und Versöhnung, betonen Haidostian und Tootikian: „Wahre Versöhnung muss mit der Anerkennung der historischen Wahrheit beginnen, mit der Reue für das Verbrechen des Völkermords und für seine Leugnung sowie mit der Ehrung des Andenkens der Opfer.“
Im Gedenken an die Opfer appelliert der Armenische Evangelische Weltbund an die Weltgemeinschaft, sich der Geschichte sowie der gegenwärtigen, schmerzlichen Realität aller Genozide der modernen Zeit bewusst zu werden und dies zum Anlass zu nehmen, ihr Engagement für Gerechtigkeit, die Würde des Menschen und die Heiligkeit des Lebens zu verstärken.