Uruguay: Waldenserkirche am La Plata sucht nach Zukunftsmodellen

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Pfarrer Ariel Charbonnier

In Uruguay trafen sich Vertreter der Waldenserkirche am La Plata traf vom 6.-7. September 2014 in Colonia Valdense, in ihrem Zentrum Emanuel. Wie viele Partnerkirchen des GAW setzt sich auch diese Kirche gegenwärtig intensiv mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Nur die wenigsten Diasporakirchen wachsen, die demografische Entwicklung setzt ihnen zu. Ziel des Treffens war es, eine Strategie zu entwickeln, nachhaltig eine Kirche am La Plata zu sein. Das Strategiepapier soll in den Gemeinden, der Kirchenleitung und der Synode breit diskutiert und weiter entwickelt werden. Waldenserpfarrer Ariel Charbonnier leitete in die Diskussion und stellte plakativ drei verschiedene Modelle von Kirche vor, die natürlich in Reinform so nicht bestehen.

  • „Iglesia hospital“ (Spitalkirche) hat eine traditionelle Basis. Die Mitglieder sind „Patienten“, der Pastor ist der Kaplan und die Beziehung zwischen ihm und den Mitgliedern beruht auf Besuchen. Ihr Schlüsselwort ist: Erhalt der Substanz, d.h. der Mitgliedschaft.
  • „Iglesia pequeña empresa“ (Kirche als kleine Firma) hat als Basis aller Aktivitäten den Konsum. Der Pastor ist der Geschäftsführer, die Mitglieder sind Klienten oder Kunden. Die Beziehung besteht darin, die Klienten zu „befriedigen“ und zwar durch Events etc.
  • „Comunidad misional“ (Missionarische Gemeinschaft) beruht auf dem Wesen der Kirche als Zeugnisgemeinschaft. Die wichtigste Aufgabe des Pfarrers besteht darin, die Mitglieder so vorzubereiten, dass sie missionarisch aktiv werden können, d.h. an der Sendung Gottes (Missio Dei) teilnehmen und Zeugnis abgeben. Es geht nicht in erster Linie um Bekehrung, sondern darum, diese Welt mit Gott in Dialog zu bringen.

files/gaw/bilder/Nachrichten/2014 - Juli-Dezember/uy_waldenser.jpgDie Waldenserkirche am Rio de la Plata will ihre Arbeit im Sinne des dritten Modells weiterentwickeln. Das kam auf der Tagung deutlich zum Ausdruck. Die Mitglieder sollen für die Herausforderungen der Gesellschaft sensibilisiert und befähigt werden, „Christus auch außerhalb der Kirchenmauern zu verkünden“. Als Hilfestellung sollen Fortbildungen in neuerer Musik und im Umgang mit der Bibel angeboten werden.

Am Ende der Tagung wurden drei Teilnehmende beauftragt, die Ergebnisse der Tagung zu sichern und für die Synode im Jahr 2015 einen konkreten Strategieplan vorzubereiten.

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