Ukraine: Staatliche Anerkennung der neuen Kirchenleitung der DELKU

Bischof Pawlo Schwarz. Foto: DELKU

Am 18. Mai 2021 gab die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche der Ukraine (DELKU) auf einer Pressekonferenz in Odessa bekannt, dass nach einem mehrjährigen Gerichtsverfahren ein wichtiger Schritt für die Einheit und Versöhnung der Kirche gelungen ist.

Die Kirchenleitung unter dem Bischof Pawlo Schwarz ist in der vergangenen Woche offiziell in das staatliche Register eingetragen. Die exekutiven Organe und die Justizorgane der Ukraine haben das Recht der DELKU auf eigenständige Kontrolle über der Einhaltung der Statuten der Kirche und auf die Leitung des Kirchenamts anerkannt. Alle juristischen Barrieren sind damit aus dem Weg geräumt und die Gerichtsprozesse in Sachen der Kirchenleitung eingestellt worden. Schwarz ist auch der vom Lutherischen Weltbund anerkannte Bischof der DELKU.

Schwarz, der 2018 zum Bischöflichen Visitator und 2019 zum Bischof gewählt worden ist, betonte auf der Pressekonferenz: „Wir haben die Kontrolle über das Kirchenbüro zurückgewonnen, über das Verwaltungszentrum, das den lutherischen Gemeinden in der ganzen Ukraine hilft, zu funktionieren. Dieses Amt wurde geschaffen, um Gemeinden zu dienen, und nicht, um sie zu regieren. Wir werden die internationalen Beziehungen zu anderen lutherischen Kirchen erneuern und vor allem in der Kirche in Odessa und anderen Gemeinden wieder Leben einkehren lassen.“

Allerdings verwehrt die frühere Kirchenleitung um den Bischof Serge Maschewski der offiziell anerkannten neuen Kirchenleitung weiterhin den physischen Zutritt zum Kirchenzentrum in Odessa, in dem die zentrale Kirchenleitung untergebracht ist, und hat erhebliche Summen vom Konto der Kirche abgehoben. Angesichts des undurchsichtigen Agierens der Kirchenleitung unter dem abgewählten Bischof Maschewski hatten die meisten Partnerorganisationen aus Deutschland, darunter das GAW, die Unterstützung der DELKU schon vor Jahren vorübergehend gestoppt. Maschewski und seine Anhänger haben die Wahl des Pfarrers Pawlo Schwarz zum Bischof nicht anerkannt, was faktisch zu einer Spaltung der Kirche geführt hat. Die neue Kirchenleitung will sich ab sofort intensiv der Wiederherstellung des Vertrauens in die Kirche widmen. Der Präsident der Synode der DELKU, Alexander Gross, versicherte beispielsweise, dass mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die derzeit in der Kirchenverwaltung arbeiten, Gespräche über die weitere Zusammenarbeit geführt werden sollen.

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Nachtrag: Am 29. Juni konnte die offizielle Kirchenleitung schließlich die Kontrolle über das Kirchenzentrum in Odessa übernehmen. Schon am 27. Juni hatte die Gemeinde in Petrodolynskoje/Peterstal mit einem Gottesdienst den Rückkehr in ihr Kirchengebäude gefeiert.

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