Ukraine: DELKU vereinbart Partnerschaft mit Missouri Synod

Am 12. August 2016 unterzeichneten ukrainische Lutheraner eine Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit mit der amerikanischen Missouri-Synode sowie über eine mögliche Vertiefung dieser Kooperation in Zukunft.

Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine (DELKU) war vertreten durch den Bischof Serge Maschewski, die Synode Evangelisch-Lutherischen Kirchen in der Ukraine (SELKU) durch Bischof em. Viktor Graefenstein und Pfarrer Oleg Schewtschenko. Seitens der Lutherischen Kirche – Missouri Synode (LCMS) unterzeichnete Pfarrer Albert B. Collver, Direktor für Zwischenkirchliche Beziehungen der LCMS und Geschäftsführer des Internationalen Lutherischen Rates. Ein weiterer Unterzeichner war der Präsident der Lutherischen Kirche – Kanada (Lutheran Church-Canada – LCC), Robert Bugbee. Der Unterzeichnung folgte ein zweitägiges Treffen im Concordia-Seminar der SELKU in Usatowo, einem Vorort von Odessa.

Bischof der DELKU, Serge Maschewski, hat im Rahmen des „Russischen Projektes“ am Concordia-Seminar der Missouri-Synode in Fort Wayne studiert. Das Concordia-Seminar hat im vergangenen Jahr mehrere Fortbildungsseminare für die Pfarrer der DELKU angeboten.

Seit der Übernahme des Bischofsamts der DELKU durch Serge Maschewski im Jahr 2014 haben sich die Beziehungen der DELKU zu den bisherigen Partnern in Deutschland rapide verschlechtert. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern sah sich im Sommer 2015 aufgrund von diffamierenden Anschuldigungen seitens der DELKU gezwungen, ihre jahrzehntelange Partnerschaft zu beenden.

Serge Maschewski arbeitet aktuell intensiv an der Umgestaltung der DELKU nach seinen Vorstellungen und geht scharf gegen innerkirchliche Kritiker vor. Sieben Gemeinden haben die DELKU verlassen, sodass sie aktuell nur noch 20 Gemeinden vertritt. Für die kommende Synode vom 6.-8. September 2016 wurde ein neuer Verfassungsentwurf erarbeitet, der eine weitere Konzentration der Macht auf den Bischof vorsieht.

Das GAW hat in Absprache mit der EKD und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern die Förderung der DELKU ab dem Projektkatalog 2016 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. „Wir machen uns große Sorgen um die weitere Entwicklung der lutherische Kirche in der Ukraine und um die Zerwürfnisse sowohl innerhalb der Kirche als auch mit den bisherigen Partnern.“, sagte Enno Haaks, Generalsekretär des GAW. „Zum Wohl der Gemeinden der DELKU hoffen und beten wir, dass in dieser Kirche Versöhnung stattfinden kann und die unterschiedlichen Frömmigkeiten und Richtungen wieder in einem Miteinander bestehen können.“

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