Tschechien und Ungarn: Partnerkirchen des GAW kämpfen gegen das Hochwasser
Die Partnerkirchen des GAW in Tschechien und Ungarn haben bisher zum Glück keine großen Hochwasserschäden an kirchlichen Gebäuden zu beklagen.
Aus Tschechien, wo das Hochwasser zurückgeht, berichtet der Kirchenrat für Ökumene in der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, Gerhard Frey-Reininghaus, dass aus den Gemeinden seiner Kirche keine Informationen über beschädigte Kirchen oder Gemeindehäuser eingetroffen seien. 70 Freiwillige der Diakonie beteiligen sich an der Hochwasserhilfe in den betroffenen Gebieten.
In Ungarn erreicht das Hochwasser der Donau gerade
seinen Höhepunkt. Judit Hallgató-Hajnal, Direktorin des evangelisch-lutherischen
Gymnasiums in Győr berichtet, wie das Schulgebäude vor einer Überflutung
geschützt wird: „Auf der Seite, die der Raab zugewandt ist, gibt es
Lichtschächte.Von dort pumpen wir fortwährend Wasser aus. Ansonsten würde das
Wasser zu den Fenstern einströmen und das Erdgeschoss fluten. In der kleinen
Turnhalle sickert ständig Wasser durch die Wände. Den Bodenbelag versuchen wir durchgehend
zu trocknen.
Der Zusammenhalt der Kollegen, Eltern und Schüler sowie ihre Hilfsbereitschaft
gibt uns allen Kraft. Viele sagen, dass uns der schwerste Teil noch bevorsteht
und dass der Rückgang der Flutwelle lange dauern wird, doch wir sind schon sehr
müde. Beten wir gemeinsam, dass niemandem etwas passiert und dass auch der
finanzielle Schaden nicht unerträglich wird.“
Klára Tarr-Cselovszky, Leiterin des Außenamtes der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Ungarn, ergänzt: „Nach unseren Informationen ist der Keller des
Evangelisch-Lutherischen Gymnasiums in Győr und die Küche des Seniorenheimes in
Gefahr, denn sie befinden sich auf einer kleinen Insel in der Stadt. Während
des Hochwasser im Jahr 2002 blieb die Donau auf der Ebene des Dammes, für jetzt
wurde aber eine fünfzig Zentimeter höhere Flutwelle vorhergesagt, es wird um
etwa dreißig Prozent mehr Wasser kommen als damals.
Ähnlich ist die Lage in Szentendre, wo die kleine – und unlängst als schönste
Kirche des Landes bezeichnete – evangelisch-lutherische Kirche in Gefahr ist,
wenn die Donau über die Dämme kommt. Viele hunderte von Menschen erhöhen die
Dämme, darunter Pfarrer, Jugendliche, Kirchenmitglieder und weitere unzählige
Menschen, die freiwillig etwas für die Rettung dieser Orte tun möchten.“
Hochwassersituation in Szentendre - Foto: Áron Horváth-Hegyi