Tschechien: Erinnerung 600 Jahre Abendmahl mit Brot und Wein

Am 12. Oktober 2014 lädt die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder zu einer Gedenkfeier ein: 600-Jahr-Feier des Heiligen Abendmahls unter beiderlei Gestalt.

Im Herbst 1414 wurde unter dem Einfluss der von Johan Hus angeführten Reformbewegung die Abendmahlsausteilung unter beiderlei Gestalt wieder eingeführt. Hus selbst wurde bereits in Konstanz gefangen gehalten. Jakobellus von Mies (Jakoubek ze Stříbra) und seine Mitarbeiter erneuerten in Prag die Abendmahlsausteilung mit Brot und Wein für alle Teilnehmer – nach fast 200 Jahren. Das geschah in vier Prager Kirchen: in Martin in der Mauer, in St. Michael, St. Nikolaus und in der Bethlehemskapelle.

Zur damaligen Zeit gab es keine wichtigere Reformströmung in der Kirche, die in solcher Weise auf die Fehler und Widersprüche in Lehre und Praxis der Kirche reagiert hätte. Die Forderung, bei der christlichen Eucharistie auch den Laien zusammen mit dem Brot den Kelch zu gewähren, wurde zu einem grundlegenden Symbol und Motor des Hussitentums, in dem alle wichtigen Motive der Reformbewegung zusammenkamen.

Am Sonntag, den 12. Oktober 2014 will die EKBB an dieses Jubiläum mit einer ganztägigen Feier in der Bethlehemskapelle und an anderen Orten, die mit den damaligen Ereignissen verbunden sind, erinnern – in der Kirche Martin in der Mauer, in St. Nikolaus, auf dem Altstädter Ring und im Gebäude der Evangelischen Theologischen Fakultät der Karls-Universität.

Eröffnet werden die Feierlichkeiten am Vormittag mit einem ökumenischen Festgottesdienst, der ab 10 Uhr in der Bethlehemskapelle stattfindet. Die Prager Diözese der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche und das Prager Seniorat der Brüderkirche sind in die Feierlichkeiten eingebunden.

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