Spanien: Protestanten nicht eingebunden in öffentlichen Gedenkgottesdienst

In Barcelona wurde am Montag, den 27. April 2015 in der Kathedrale „Sagrada Familia“ ein Gedenkgottesdienst in Erinnerung an die Opfer des Flugzeugabsturzes der Germanwingsmaschine in den französischen Alpen gefeiert. Vertreter verschiedener evangelischer Kirchen – u.a. Joél Cortes, Vorsitzender der Comisión Permanente der Evangelischen KIrche in Spanien – und auch der jüdischen Gemeinde äußerten im Vorfeld in einer gemeinsamen Erklärung Kritik, dass diese Gedenkfeier ausschließlich durch die katholische Kirche und den Erzbischof Barcelonas mit dem spanischen Staat gestaltet wurde. Im Unterschied zu Frankreich und Deutschland wurden andere religiöse Vertreter nicht einbezogen.

„Spanien sei ein religiös, kulturell und sozial vielfältiges Land“, so heißt es in der gemeinsamen Erklärung. „Das muss Ausdruck finden in Gedenkfeiern, die die gesamte spanische Gesellschaft betreffen.“

Die protestantischen und jüdischen Vertreter nehmen auch Bezug auf die spanische Verfassung, die keiner Religion einen Vorrang einräumt. Zudem zeigen die jüngsten Umfragen, dass über 40 % der Spanier angeben, atheistisch oder agnostisch zu sein oder einer anderen religiösen Gruppe als der katholischen Kirchen anzugehören.

Zurück