Slowakei: Synode macht Vorgaben bezüglich der LGBTQ+-Community
Am 1. Juni 2024 fand eine eintägige Synodensitzung in der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei statt. Die Synodalen verabschiedeten u.a. ein Dokument, das für die Pfarrerinnen und Pfarrer der Kirche verpflichtend ist. Darin wird festgehalten, dass homosexuelle Menschen, die in Partnerschaft leben, in Sünde leben. Transgendermenschen wird untersagt, ein kirchliches Amt zu übernehmen, weil sie dafür zu labil seien. Pfarrerin Anna Polcková aus Bratislava weist darauf hin, dass es im Vorfeld in der Kirche keine Diskussion über das 12-seitige Dokument gab. Sie befürchtet Konsequenzen für ihre Arbeit als Pfarrerin, wenn sie weiterhin Gottesdienste für die LGBTQ+-Community anbietet oder an entsprechenden Veranstaltungen teilnimmt.
Die Slowakei ist ein katholisch geprägtes Land, in dem gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht gesetzlich anerkannt sind. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist als einzigartige Verbindung in der Verfassung verankert. Die Slowakei belegt seit mehreren Jahren den letzten Platz in verschiedenen europäischen Ranglisten bezüglich der LGBT-Akzeptanz. Knapp 63 % der Slowaken sind derzeit gegen eine Ausweitung der Rechte für die LGBTQI+-Gemeinschaft. Die Anti-LGBTQ+- und Anti-Gender-Narrative slowakischer Spitzenpolitiker und der katholischen Kirche tragen dazu bei.