Serbien: Lutherische Kirchengemeinden vorerst nicht von der Flut betroffen

(Aktualisiert)

Nach dem tagelangen heftigen Regen sind auf dem Balkan mehr als eine Million Menschen vom Hochwasser betroffen.

„Ich kann Ihnen mitteilen, dass unsere Kirche, und somit auch unsere Kirchengemeinden, Gott sei Dank, diesmal nicht betroffen sind“, berichtet Evka Hlavati aus der Kirchenkanzlei der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien. „Zwar wurden in Visnjicevo, Bijeljina und Sremska Mitrovica vorbeugende Evakuierungen durchgeführt, doch inzwischen kommt sogar dort alles wieder in den Gang. Bijeljina hat sogar schon wieder Strom.“ Im Unterschied zu einigen anderen Orten, wo Menschen nur ihr Leben retten konnten, hatten die Bewohner zum Glück auch mehr Zeit und die Möglichkeit, einige Sachen einzupacken.

Sogar die Gemeinden Dobanovce und Boljevci sind nicht direkt von Überschwemmungen betroffen, obwohl sie nahe den über die Ufer getretenen Fluss Sava liegen. Evka Hlavati: „Die Bewohner helfen alle mit, die Evakuierten aus den überschwemmten Orten aufzunehmen und ihnen erste Hilfe zu leisten. Unsere Gemeinden sind mit den jeweiligen örtlichen Hilfestützpunkten in Kontakt und arbeiten mit ihnen zusammen. Es werden Kleider, Trinkwasser, Nahrungskonserven, Babywindeln und –nahrung sowie Bettzeug gesammelt und vom Roten Kreuz zu den obdachlos gewordenen Menschen transportiert.“ An manchen Orten zieht sich das Wasser inzwischen zurück, doch die Gefahr ist noch nicht vorüber. Es sind Evakuierungen von anderen Städten und Dörfern angewiesen worden. Die wahren Umfänge der Schäden werden wahrscheinlich erst nach einiger Zeit bekannt.

Die Slowakische Evangelische Kirche A.B. in Serbien hat in allen Kirchengemeinden zu einer Kollekte für die Überschwemmungsopfer aufgerufen.

AKTUALISIERT!

Evka Hlavati, Mitarbeiterin der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B. in Serbien, am 20. Mai 2014: „Die Situation hier bei uns ändert sich nicht nur von Tag zu Tag, sondern von Stunde zu Stunde. Wie wir alle befürchtet haben, kommt von Ungarn her morgen oder übermorgen eine große Wassermenge über die Donau an. Wenn dieses Wasser nun quasi in die Sava „zurückfließt“ (Sava mündet in Belgrad in die Donau), ist auch an der Donau Hochwasser zu erwarten, das auch einige unsere Gemeinden bedroht.

Gestern Abend und Nacht mussten nun Visnjicevo und Bijeljina komplett evakuiert werden. Wir haben von den dortigen Bewohnern gehört, dass wahrscheinlich einige Dämme gesprengt werden müssen, um das Wasser der Bosna umzuleiten. Diese planmäßigen Überschwemmungen sollen die nächsten Orte wie z.B. Sid und Sremska Mitrovica beschützen. Dort wird bereits die ganze Nacht über ein Schutzdamm am Flussufer entlang aufgebaut. Die Pfarrerin von Sid konnte heute nicht an der Sitzung des synodalen Presbyteriums teilnehmen, weil sie inzwischen Gemeindemitglieder aus Visnjicevo und Bijeljina im Pfarrgebäude aufgenommen haben.

Es ist also noch kein Ende abzusehen und das Ausmaß der Schäden wird wahrscheinlich erst nach einer gewissen Zeit erkennbar. Eben ist die Nachricht gekommen, dass in dieser Woche der Mittwoch, Donnerstag und Freitag zu nationalen Trauertagen erklärt worden sind.“

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