Russland: Hochwasser in der Region Orenburg

Regenfälle und die Schneeschmelze bei frühlingshaften Temperaturen haben in der Region Orenburg, das 1.200 Kilometer östlich von Moskau ist, zu einer der schlimmsten Überschwemmungen in Russland seit Jahrzehnten geführt. Vor der Gebietshauptstadt traf es bereits die Großstadt Orsk. Dort wurden nach einem Dammbruch weite Teile der Altstadt überflutet. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mitte April hat der Pegelstand des Flusses Ural einen neuen Höchstwert mit 11,71 Meter erreicht. Man rechnet damit, dass das Wasser langsam wieder sinken wird.

Alexej Kubasow, Augenzeuge und Prediger der lutherischen Gemeinde im Gebiet Orenburg, berichtet über die Überschwemmungen auf der Homepage der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Europäischen Russland:

" Die Region Orenburg war die am stärksten betroffen von dieser Naturkatastrophe, die wir so noch nicht erlebt haben. Verschiedene Umstände kamen zusammen und lösten die Katastrophe aus. Die Stadt Orsk versank , die Stadt Nickel steht unter Wasser. Die Region Orenburg hat nie dagewesene Schäden erlitten. Alle Siedlungen um Orenburg sind überflutet. Und Orenburg selbst verliert in den Orten, die in engem Kontakt mit dem Fluss stehen, ein Haus nach dem anderen, das Wasser steht in den Eingängen der mehrstöckigen Gebäude. Seit dem 4. April ist das Wasser in unserer Siedlung Priuralye über das Ufer des Ural getreten. Die Höhe des Ufers beträgt etwa acht Meter… Alle Bewohner sind nur mit dem Überleben beschäftigt. Seit zwei Tagen zittert unser Herz: Das Wasser rauscht durch das Dorf und steigt täglich um einen Meter. Wo gestern noch ein halbes Haus überflutet war, können wir heute die Fenster nicht mehr sehen. Wir haben alles, was wir im Haus finden konnten, in den ersten Stock gehoben, und alles in der Garage ist unter dem Dach. Die Gemeinde hilft mit Gebeten und körperlicher Kraft. Man sagt, dass Mitte April das Wasser zurückgehen wird. Wir warten und beten.“

Die Kirchengebäude der lutherischen Kirche seien bis auf das Bethaus in Sol-Iletsk, nicht betroffen, so Pfarrerin Inessa Tierbach aus der Propstei Orenburg.  "In Sol-Iletsk ist das Wasser in die Kirche eingedrungen. Im Kirchruam ist viel Schlamm. Man kann derzeit noch nicht hineingehen."

Wie hoch Schäden an den kirchlichen Gebäuden sein werden, wird sich nach dem Abfließen des Wassers zeigen.

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