Polen: Synode stimmt für die Frauenordination

Die Synode der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen hat am 16. Oktober 2021 für die Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen gestimmt. Der Antrag der Synodalkommission für Frauen wurde mit 45 Stimmen (bei 13 Gegenstimmen und einer Enthaltung) angenommen. Damit war die für eine Änderung der Kirchenverfassung erforderliche 2/3-Mehrheit erreicht.

Die Diskussion über die Ordination von Frauen wurde in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen mehr als 70 Jahre lang geführt. 1963 erhielten Theologinnen den Zugang zum kirchlichen Lehramt, sodass sie als Katechetinnen in den Gemeinden unterrichten, Gottesdienste leiten und seelsorgerisch tätig werden konnten. Seit 1999 können Frauen Diakoninnen werden und im Rahmen dieser Aufgabe seit 2016 auch das Abendmahl einsetzen. Nur eine Gemeinde selbstständig leiten durften sie bisher nicht.

Im Jahr 2008 kam die Synodalkommission für Theologie und Bekenntnis zum Schluss, dass es keine theologischen Hindernisse für die Frauenordination gibt. Danach gab es mehrere Anläufe für eine Abstimmung in der Synode. Im Oktober 2010 votierten 33 der Synodalen gegen die Frauenordination, 20 waren dafür und 7 enthielten sich der Stimme. Ein weiterer Versuch scheiterte im Frühjahr 2016, als 38 Synodale sich für die Ordination aussprachen und 26 Synodale dagegen waren. Trotz einer Mehrheit für die Befürworterinnen und Befürworter reichte es damals nicht für die notwendige 2/3-Mehrheit.

Der Synodenbeschluss tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.

Mit einem 15-minütigen Film „Warum Ja?“ (Dlaczego Tak?) warb die Frauenkommission für die Einführung der Frauenordination:

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