Polen: Gemeinsame Synode der Reformierten und Lutheraner
Vom 14. bis 16. Oktober 2016 fand in Cieszyn/Teschen eine gemeinsame Synode der Evangelisch-Augsburgischen Kirche und der Evangelisch-Reformierten Kirche statt. Mit dieser erstmaligen gemeinsamen Tagung wollten die beiden protestantischen Kirchen in Polen vor dem Reformationsjubiläum 2017 ein Zeichen setzen.
In einer gemeinsamen Botschaft betonten die Kirchen ihre Gemeinsamkeiten und die gute Zusammenarbeit auf vielen Gebieten wie z.B. in der Diakonie oder bei der theologischen Ausbildung an der Akademie in Warschau.
Die Synoden unterstrichen, dass die beiden Kirchen schon in der Geschichte mutig gehandelt haben, wie der Konsensus von Sandomierz aus dem Jahr 1570 beweist. Damit haben polnische Lutheraner, Reformierte und Böhmische Brüder die Rechtmäßigkeit ihrer jeweiligen Konfessionen anerkannt und gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit vereinbart. Dieses herausragende, frühe Beispiel der innerprotestantischen Ökumene soll eine Basis sein, um weiter die Einheit der Kirchen anzustreben. Die Kirchen freuen sich auf die gemeinsame Feier der Reformation im kommenden Jahr.
Die Synodalen der evangelisch-augsburgischen (lutherischen) Kirche beschlossen zudem einige Änderungen der Kirchenordnung zum 1. Januar 2017. Ab 2017 soll auch den Geistlichen im Diakonenamt erlaub sein, das Abendmahl einzusetzen. Von den aktuell 13 Diakoninnen und Diakonen der Kirche sind 12 Frauen. Der Zugang zum Pfarramt ist den Frauen gegenwärtig verwehrt. Zuletzt scheiterte eine diesbezügliche Änderung der Kirchenverfassung im Frühjahr nur mit wenigen Stimmen.