Österreich: Zwei evangelische Gemeinden von Vandalismus betroffen
Bei einem Vandalismusakt am Abend des 24. April 2023 haben drei Männer die Regenbogenfahne auf dem Vorplatz der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Bregenz zerschnitten. Pfarrer Ralf Stoffers bekundete Solidarität mit der LGBTIQ+-Community in Bregenz bzw. Vorarlberg. „Wer eine Minderheit angreift, greift alle Minderheiten an“, betonte der Pfarrer und erinnerte daran, dass „seit dem einstimmigen Beschluss der Synode H.B. im Jahr 2019 in der reformierten Kirche in Österreich Trauungen sowohl für hetero- als auch homosexuelle Paare möglich sind.“
Thomas Hennefeld, Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich, verurteilte den Akt der Zerstörung und ermutigt die Gemeinde in Bregenz, „sich durch solche Böswilligkeiten nicht einschüchtern zu lassen und weiterhin an der sichtbaren Solidarität festzuhalten“.
Bereits am 20. April 2023 war die Kreuzkirche in Graz Opfer von Vandalismus geworden. Der Eingangsbereich und die Säulen wurden kurz nach Mittag durch einen Sprayer mit NS-Symbolen und satanistischen Symbolen verschmiert, Teile des Eingangsbereichs mit Rauch- und Farbbomben verschmutzt. Der Sachschaden ist enorm. Die Reinigung und Renovierung werden rund 42 000 Euro kosten, was für die Kirchgemeinde eine hohe Belastung darstellt. Pfarrer der Kreuzkirche Paul Nitsche bat um Spenden und betonte: „Wir bleiben ein offenes Haus und lassen uns von diesem Weg nicht abbringen oder einschüchtern.“
Als Antwort auf den Vandalismus rief die Gemeinde Grazerinnen und Grazer auf, eingetopfte Frühlings- und Sommerblumen vor die Kirche zu bringen. „So können es alle sehen: Trotz manchem düsteren Hintergrund werden das Leben und die Liebe siegen, das ist doch die Botschaft, die nach Ostern bleibt“, sagte Pfarrer Nitsche.
Sowohl in Bregenz als auch in Graz konnte die Polizei die Täter fassen.