Österreich: Die Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin der Synode ohne Ergebnis

Die Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin der Synode der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich muss wiederholt werden. Am 29. Juni 2023 in Wien hat im achten - dem letzten möglichen Wahlgang – keine kandidierende Person die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht. Die nächste Wahl wird auf der kommenden Synode stattfinden, die von 7. bis 9. Dezember in Eisenstadt tagt. Bischof Michael Chalupka erklärte, dass die Zweidrittelmehrheit bewusst eine sehr hohe Hürde sei, um das breitmöglichste Vertrauen sicherzustellen: „Dabei gibt es das Risiko, dass man auch nach langem Ringen nicht zu einem Ergebnis kommt.“

Trotzdem wurde bei einem Gottesdienst zum Abschluss der Generalsynode am 1. Juli der langjährige Synodenpräsident Peter Krömer feierlich von seinem Leitungsamt entpflichtet. Der Jurist Krömer hatte das Amt 1992 übernommen.

Eine weitere wichtige Frage, mit der sich die Synode befasste, war die Geschlechtergerechtigkeit. Eine Projektgruppe unter der Leitung von Oberkirchenrätin Ingrid Bachler präsentierte am 1. Juli mehrere Forderungen aus ihrer Arbeit „Gendergerechte Leitungskultur“. „Die Gleichstellung von Männern und Frauen schreitet in Österreich nicht langsam voran, sie schreitet zurück“, sagte Bachler. Von einer geschlechtergerechten Verteilung von Verantwortung und Einfluss sei die Kirche „noch überraschend oder erschreckend weit entfernt.“ Es gäbe viel zu wenige ordinierte Frauen oder überhaupt Diversität in Leitungsfunktionen. Die Generalsynode hat den Bericht der Projektgruppe angenommen. Die Umsetzung der rechtlichen Maßnahmen soll im Rechts- und Verfassungsausschuss bzw. Kirchenpresbyterium vorbereitet und der nächsten Generalsynode zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

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