Österreich: 80-jähriges Jubiläum der Frauenarbeit

Mit einem Festgottesdienst in der Wiener Gustav-Adolf-Kirche feiert die Evangelische Frauenarbeit (EFA) in Österreich am 10. Oktober 2020 ihr 80-jähriges Jubiläum. Die Frauenarbeit wurde 1940 gegründet. Ihre Arbeitsschwerpunkte lagen zunächst auf der Sorge um Kriegswitwen, -waisen und Flüchtlinge. Später kamen weitere Themen hinzu wie die Müttererholung, der Weltgebetstag und die internationale Aktion „Brot für Hungernde“, die 50 Jahre lang in der Hand der Frauenarbeit lag.

Es gebe viel zu feiern, betonte die Vorsitzende der Evangelischen Frauenarbeit in Niederösterreich, Ute Kolck-Thudt: „Wir feiern echte Gleichstellung von Frauen in unserer Kirche. Frauen sind heute auch Religionslehrerinnen, Lektorinnen, Kuratorinnen, Pfarrerinnen und in der Evangelischen Kirche in jedes Amt oder Ehrenamt wählbar. Und wir feiern die große Vielfalt an Tätigkeitsbereichen in der Evangelischen Frauenarbeit: Von diakonischer Arbeit über Frauenspiritualität, Sorge um Mensch und Umwelt und nicht zuletzt die weltweite Frauensolidarität.“ Doch das Ziel sei noch nicht erreicht: Nach wie vor gelte es, die Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft zu stärken, so Kolck-Thudt.

Die Beziehungen zwischen der Frauenarbeit im GAW und der evangelischen Frauenarbeit waren lange Zeit sehr intensiv. 1959 und 1977 sammelte die GAW-Frauenarbeit für die evangelische Frauenschule für kirchliche und sozialen Dienst in Wien (heute Kirchliche Pädagogische Hochschule). 1964 ging die Jahresgabe für den Aufbau der Frauenarbeit in Kärnten. In den 1990er Jahren arbeitete die EFA eng mit der GAW-Frauenarbeit zusammen bei der Organisation von mittelosteuropäischen Frauenkonferenzen. 2002 konnten konnte die GAW-Frauenarbeit zuletzt den wichtigen Einsatz der österreichischen Frauen für Frieden im ehemaligen Jugoslawien und die Beratungsstelle „Tamar“ für Betroffene sexualisierter Gewalt unterstützen.

Die Vorsitzende der GAW-Frauenarbeit Inge Rühl gratulierte der Frauenarbeit in Österreich zum Jubiläum, betonte aber auch: „2020 ist unser gemeinsames Ziel aber noch lange nicht erreicht: Ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen aller Geschlechter. Wir Frauen sollten uns immer wieder gegenseitig sagen: ‚Ich glaube an dich!‘. Lassen Sie uns einander im Blick behalten!“

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