Lettland: St. Petrikirche einer kirchlichen Stiftung übertragen

Am 24. März 2022 verabschiedete das lettische Parlament ein Gesetz, mit dem das Eigentum an der St. Petrikirche in Riga einer Stiftung übertragen wird. Die Träger der Stiftung sind die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands (ELKL) und die deutsche St. Petrigemeinde. Die Federführung obliegt der St. Petrigemeinde. Sie gehörte ursprünglich der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland (DELKL) an, agiert jedoch jetzt autonom innerhalb der ELKL. Dieses Konstrukt ist durch die Rückgabebedingungen staatlicherseits entstanden.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war die deutsche St. Petrigemeinde im Grundbuch als Eigentümerin der Kirche verzeichnet. Die Petrikirche gilt als architektonisches Denkmal von nationaler Bedeutung und Wiege der Reformation im Baltikum. Anders als andere Kirchenbauten wurde die Petrikirche nach der wiedererlangten Unabhängigkeit Lettlands 1991 jedoch nicht an eine religiöse Organisation zurückgegeben. Stattdessen blieb die historisch, touristisch und kulturell bedeutende Kirche in der Obhut der Stadt Riga.

Das Gesetz verpflichtet die Stiftung, den öffentlichen Zugang zur Kirche sicherzustellen. Zudem ist die Stiftung zum Erhalt und zur Restaurierung der Petrikirche verpflichtet. Nach Angaben der nationalen Denkmalbehörde befindet sich die Kirche in kritischem Zustand. Die Gemeinde kann jedoch auf deutsche Unterstützung setzen: Der Bundestag hat schon am 11. Dezember 2020 die Bereitstellung von Mitteln für die Sanierung bewilligt. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland hat der Gemeinde Unterstützung zugesagt.

Die offizielle Übergabe der Kirche soll im Juni stattfinden.

https://www.kirche.lv/

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