Italien/Deutschland: Vertrag zwischen dem GAW und der Waldenserkirche

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Wilhelm Hüffmeier unterzeichnet vor dem versammelten Vorstand des GAW den Vertrag mit der Waldenserkirche (Foto: Pauska)

Am 1. März 2013 hat der Präsident des GAW, Wilhelm Hüffmeier, den neuen Vertrag zwischen dem GAW und der Waldenserkirche in Italien unterzeichnet. Die Waldenserkirche unterstützt seit Jahren aus Steuermitteln (otto per mille – OPM) soziale und diakonische Projekte in anderen Partnerkirchen des GAW. Mit dem neuen Vertrag für die Jahre 2013-15 bekräftigen die Waldenser nun dieses Engagement und weiten es aus. Der Vertrag wird zunächst für drei Jahre abgeschlossen, weil aufgrund der Wirtschafskrise die Entwicklung der Steuerzahlungen nicht eingeschätzt werden kann.

OPM ist eine Abkürzung von "otto per mille" (acht Promille) und bezieht sich auf die Kultursteuer des italienischen Staates. Die Steuerzahler können selbst entscheiden, für wen sie ihre Kultursteuer bestimmen. Die Waldenserkirche profitiert stark von den OPM-Steuern. Obwohl sie nur rund 25 000 Mitglieder zählt, bestimmten zuletzt 412 000 Italiener ihre Kultursteuer für die Waldenserkirche. Bei dem Abschluss der OPM-Verträge mit dem Staat haben die Waldenser im Unterschied zu zahlreichen anderen Kirchen festgehalten, dass sie diese Mittel nicht für die Erhaltung von eigenen kirchlichen Strukturen verwenden werden, sondern nur für sozialdiakonische Aufgaben. Dieser Beschluss wurzelt in traditioneller Staatsferne und -skepsis dieser alten reformatorischen Kirche, die im Laufe ihrer Geschichte vielfach Verfolgung durch die katholische Kirche und den Staat erlitten hat.

Die intensivierte Zusammenarbeit zwischen dem GAW und der Waldenserkirche ist wie die Solidaritätsaktion für die Stadtkirche in Wittenberg ein Ausdruck der gelebten Gemeinschaft zwischen dem Diasporawerk der EKD und seiner Partnerkirchen, in der es keine fest definierten Geber und Nehmer gibt.

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