Italien: Über die humanitären Korridore nimmt Italien Flüchtlinge auf

Am 27. Juli kamen 217 afghanische Flüchtlinge in Italien auf dem Flughafen in Rom an. Ihre Einreise nach Italien war möglich geworden über eine Vereinbarung mit dem italienischen Staat. "Meditarrean Hope", eine NGO, in der sich die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio, der Bund der Evangelischen Kirchen in Italien, die Tavola Valdese, Caritas Italiana und andere zusammengeschlossen haben, hat sich immer wieder für "humanitäre Korridore" eingesetzt. Ziel ist es, dass Menschen nicht über das Mittelmeer fliehen müssen.

Die Moderatorin der Waldenserkirche in Italien, Alessandra Trotta, sagte beim Empfang der Geflüchteten: „Wir bekräftigen die Dringlichkeit eines europäischen Plans zur Öffnung legaler und sicherer Wege für Migranten und Asylsuchende, damit diejenigen, die fliehen oder migrieren, nie wieder ihr Leben riskieren müssen.“

Zahlreiche Vertreter von Kirchen und NGO´s waren anwesend gemeinsam mit staatlichen Vertreter:innen. So sagte die stellvertretende Ministerin für auswärtige Angelegenheiten: „Als italienische Regierung haben wir uns verpflichtet, das afghanische Volk nicht im Stich zu lassen. Die humanitäre Situation ist sehr ernst, insbesondere für Frauen und Mädchen, die nicht mehr zur Schule gehen dürfen. Wir können nicht zulassen, dass afghanische Kinder ihre Zukunft verlieren. Die italienische Regierung wird mit ihren Partnern und internationalen Organisationen weiterhin humanitäre Hilfe nach Afghanistan und in die Nachbarländer bringen. Wir haben die Pflicht, diejenigen willkommen zu heißen, die dank der humanitären Korridore nach Italien kommen."

Daniele Garrone, Präsident des Bundes der Evangelischen Kirchen in Italien, und Alessandra Trotta, Moderatorin der Waldenserkirche, erklärten: „Die humanitären Korridore sind eine bewährte Praxis. Wir dürfen die Menschen in Not nicht vergessen. In diesen Tagen engagieren wir uns auch für die Unterstützung der aus der Ukraine Geflüchteten, in der Überzeugung, dass es keinen Unterschied gibt zwischen Europäern und Nichteuropäern. Alle Flüchtlinge verdienen ein sicheres Ziel, ohne zu unterscheiden nach Herkunft oder religiöser Identität. Wir hoffen auf einen kulturellen Wandel in der Flüchtlingspolitik." Sie betonten, dass keine Flüchtenden vergessen werden dürften.

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