Italien: Papstbesuch in der Waldenserkirche in Turin

„Für die katholische Kirche bitte ich euch um Vergebung für all jene unchristlichen, ja unmenschlichen Handlungen und Einstellungen, die wir in der Geschichte gegen euch gerichtet haben. Im Namen Christi, vergebt uns!“ Diese historischen Worte sprach Papst Franziskus am 22. Juni 2015 in der Waldenserkirche in Turin.

files/gaw/bilder/Nachrichten/2015 - Januar-Juni/bernardini franziskus.jpg

Waldensermoderator Eugenio Bernardini
mit PapstFranziskus in der Waldenserkirche
in Turin - Foto: Romeo/Riforma

Als erster Papst in der Geschichte hat er eine Kirche der evangelischen Waldensergemeinde besucht. Auch wenn die evangelischen Kirchen von der katholischen Kirche offiziell nur als kirchliche Gemeinschaften bezeichnet werden, sprach Franziskus in Turin ganz selbstverständlich von der Kirche der Waldenser. Er bedankte sich bei Eugenio Bernardini, Moderator der Kirchenleitung der Waldenserkirche, und dem Ortspfarrer Paolo Ribet für die Einladung. Der Papstbesuch und die Vergebungsbitte sind wichtige ökumenische Signale.

Die Waldenserkirche ist die älteste reformatorische Kirche. Sie entstand um 1170 durch Predigten des Kaufmanns Petrus Valdes. Die katholische Kirche hat die Waldenser Jahrhunderte lang als Ketzer verfolgt und vertrieben. Erst 1848 wurde den italienischen Waldensern die Glaubensfreiheit sowie die bürgerliche Gleichberechtigung zugestanden.

Zurück