Italien: Die „Schola Valdese“ hilft bei der Integration von Geflüchteten

In diesem Monat starteten die Diakonie und die Waldenserkirche in Bergamo das Projekt „schola valdese“. Zum einen soll das Projekt die Integration von Geflüchteten in die italienische Gesellschaft fördern und zum anderen Jugendliche aus den waldensischen Gemeinden in der Wahrnehmung ihrer Fähigkeiten und Talente stärken. Die Bezeichnung „schola valdese“ erinnert an die Anfänge der Waldenserbewegung, als die Lehre, das schriftliche und mündliche Wort und die Weitergabe des Wissens eine wichtige Rolle spielten.

„Schola valdese“ ist ein Ferienprogramm, in der Jugendliche unterrichten und junge Geflüchtete – insbesondere Syrer – Italienisch in Kombination mit einer Reihe von Fächern wie beispielsweise Geschichte, Musik, Informatik und Astronomie lernen. Die Jugendlichen wählen die Themen entsprechend ihrer Interessen und Leidenschaften aus. Winfrid Pfannkuche, Pfarrer der Waldensergemeinde in Bergamo, freut sich, dass auch Jugendliche, die sonst eher introvertiert sind, in dieser besonderen Schule die Möglichkeit haben, ihr Potenzial zu zeigen. So wird aus einem togolesischen Jungen ein leidenschaftlicher Computerlehrer, der sein Talent mit syrischen Kindern und Jugendlichen teilt, die im Rahmen des Projekts „Humanitäre Korridore“ aufgenommen worden sind. „Humanitäre Korridore“ ist ein ökumenisches, selbstfinanziertes Projekt des Bundes Evangelischer Kirchen in Italien (FCEI) und der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio. Es ermöglicht vor Krieg und Verfolgung Geflohenen die sichere Einreise nach Italien und erspart ihnen die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer.

Nebenbei verfolgt das ungewöhnliche Schulprojekt auch das Ziel, Jugendliche der Waldenserkirche durch Freiwilligenengagement stärker in die kirchlichen und diakonischen Aktivitäten einzubeziehen. Nach einer ersten Phase als außerschulische Aktivität soll, so Pfannkuche, nach dem Ende der Sommerferien im Herbst der Grundstein für ein strukturierteres Projekt gelegt werden.

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