Italien: Delegation des Lutherischen Weltbundes bei Papst Franziskus

Im Rahmen einer Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan am 21. Oktober 2013 haben Führungspersonen des Lutherischen Weltbunds (LWB) ihrer Dankbarkeit über die Partnerschaft mit der römisch-katholischen Kirche Ausdruck verliehen, die es den Kirchen ermöglicht, dass ihr Engagement für die Armen und Verwundbaren zu verstärken.

„Als Menschen, denen Christus begegnet ist, sind wir aufgerufen, die Armen und Verwundbaren zu begleiten. Die Botschaft der Versöhnung, die uns anvertraut wurde, verwandelt sich in Hoffnung für unsere fragmentierte Welt und ihre Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit“, sagte LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan in dem Grußwort des LWB an den Papst.

Younan drückte seine Dankbarkeit für die ökumenischen Meilensteine der Partnerschaft mit der römisch-katholischen Kirche aus, darunter der kürzlich erschienene Bericht „Vom Konflikt zur Gemeinschaft: Gemeinsames lutherisch-katholisches Gedenken im Jahr 2017“.

Für den im Juni 2013 erschienenen Bericht der lutherisch/römisch-katholischen Kommission für die Einheit haben die beiden Partner erstmals auf globaler Ebene zusammengearbeitet, um als Teil ihrer Bemühungen zur Vertiefung der christlichen Einheit gemeinsam die Geschichte der Reformation zu erzählen. Im Zentrum des fortgesetzten Dialogs der Kommission, die im Jahr 2017 ihr 50jähriges Bestehen feiert, wird die Taufe stehen.

In seiner Antwort auf die Grußworte sagte Papst Franziskus, dass es wichtig sei, sich der historischen Realität der Reformation zu stellen, da dies katholischen und lutherischen Gläubigen auch die Möglichkeit gäbe, sich gemeinsam zu freuen „in der Sehnsucht nach Einheit, die der Herr in unseren Herzen geweckt hat und die uns mit Hoffnung in die Zukunft blicken lässt“.

LWB-Generalsekretär Pfarrer Martin Junge dankte dem Papst, dass er die Menschheit und die Regierungen während seines jüngsten Besuchs auf der Insel Lampedusa, ein Ankunftshafen für Flüchtlinge aus Nordafrika, an ihre Pflicht erinnert habe, Migranten und Migrantinnen und Flüchtlinge zu schützen.

Junge übergab Papst Franziskus die Teekanne einer somalischen Flüchtlingsfrau, die im größten Flüchtlingslager der Welt in Dadaab lebt. Er erklärte, dass der heiße Tee, der in dem Kessel zubereitet wurde, fast das Einzige war, was diese Gruppe von Flüchtlingen am Leben erhalten hat, als sie aus Somalia in das benachbarte Kenia flohen.

Der Papst zeigte aufrichtige Dankbarkeit für den Teekessel und sagte, es sei ein Geschenk, das er als Erinnerung an diese Dimension der Ökumene, der Ökumene des Märtyrertums behalten wolle. Verfolgung, sagte er, „kennt keine konfessionellen Grenzen. Religiöse Unterschiede definieren nicht die Menschen, die vor Konflikten fliehen oder migrieren, um ihr Leben zu schützen. Letztendlich definiert sie das, was sie alle sind: Kinder Gottes“, so Papst Franziskus.

Unter den Mitgliedern der LWB-Delegation waren neben Martin Junge noch weitere Vertreter von GAW-Partnerkirchen: Pfarrerin Gloria Rojas Vargas aus Chile als LWB-Vizepräsidentin und Bischof Dr. Milos Klátik aus der Slowakei als Vorsitzender des Ausschusses des LWB-Rats für Theologie und Ökumenische Beziehungen.

http://www.lutheranworld.org/news/lwb-delegation-trifft-papst-franziskus

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