Griechenland: Evangelische Kirche bangt um ihre diakonischen Dienste

Meletios Meletiadis, Moderator der Griechischen Evangelischen Kirche, hat in einem Brief an das GAW-Württemberg auf die katastrophalen Auswirkungen der Krise auf die Diakonie seiner Kirche verwiesen: „Einige diakonische Dienste müssen wohl eingestellt werden, da wir keinen Zugang zu unseren Geldern haben.“ In Griechenland können seit der Schließung der Banken nur 50 € täglich am Geldautomaten abgehoben werden. Besonders kritisch sei die Situation für Flüchtlinge, die zu Tausenden in Griechenland eintreffen und auf Hilfe angewiesen sind. Auch diese Hilfsdienste leiden unter Geldmangel und müssen zum Teil ihre Arbeit einstellen. Meletiadis sorgt sich um die mögliche Eskalation der Lage im Land. Bei der zu erwartenden weiteren Verschlechterung der Lebensbedingungen könnte es zu Unruhen unter der Bevölkerung kommen.

Als Moderator ist Meletiadis verantwortlich für rund 5 000 evangelische Gemeindeglieder in 32 Gemeinden mit 17 Pfarrern. Die Gemeinden werden in den letzten Jahren zunehmend durch die Auswanderung ihrer Mitglieder geschwächt. Die Gemeinde von Meletios Meletiadis in Volos spürt schon die finanziellen Folgen: „Wenn unsere Mitglieder Griechenland wegen ihrer Arbeitslosigkeit verlassen, bedeutet das immer weniger Einnahmen für die Gemeinde.“

In seinem Schreiben bittet Meletiadis die Partner in Deutschland um Fürbitte und um Ermutigung der Gemeindeglieder sowie der Pfarrerinnen und Pfarrern, die für viele Stabilitätsanker und Hoffnungsträger sind. Besonders wichtig sind ihm die verschiedenen diakonischen Dienste: „Betet, dass wir als Kirche in der Lage sind, unsere diakonischen Aktivitäten fortzusetzen.“

Er unterstreicht zudem, dass der Gott des Evangeliums auch ein Gott der zweiten Chance sei: „Griechenland muss in der europäischen Familie bleiben. Beten Sie, dass Gott Erbarmen mit Griechenland hat.“

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