Griechenland: Deutsche Gemeinde in Athen feiert 175-jähriges Bestehen

Am kommenden Wochenende feiert die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Athen ihr 175-jähriges Bestehen. Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, wird die Predigt im Festgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr halten.

„Die deutsche Gemeinde in Athen steht für Versöhnung und Zusammenhalt in Europa“, so der Auslandsbischof im Vorfeld der Reise. „In dieser für Griechenland so schwierigen Zeit setzt sie deutliche Zeichen der Solidarität. Aktuell hat die Gemeinde zum Beispiel die Aktion ‚Geben gibt‘ gestartet, mit der Bedürftige unterstützt werden sollen.“

Die Deutsche Evangelische Gemeinde entstand 1837, als Königin Amalie, eine oldenburgische Prinzessin, ihren Hofprediger nach Athen mitbrachte. Bis 1913 wurden deutschsprachige evangelische Gottesdienste in der Schlosskapelle gefeiert. 1934 entstanden die Christuskirche und das Gemeindehaus am Fuße des Lykabettos – in der Nähe der damaligen „Deutschen Kolonie“. Rechtlich ist die Evangelische Kirche Deutscher Sprache in Griechenland heute als ein nach griechischem Recht eingetragener, gemeinnütziger Verein organisiert.

Der Präsident des GAW Dr. Hüffmeier, der im November 2012 die Gemeinde in Athen besuchen wird schreibt in einem Grußwort an die Gemeinde:

"Beziehungen zwischen dem Gustav-Adolf-Werk und den deutschsprachigen evangelischen Gemeinden in Griechenland reichen bis in den I. Weltkrieg zurück. Bewegt berichtet der GAW-Präsident D. Franz Rendtorff von seiner Reise zu den dortigen Gemeinden in den 20ger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Insbesondere lag ihm am Herzen, dass die deutschsprachige Gemeinde ein Zuhause bekommen möge. Er schrieb: „Die Mittel dazu soll in Verbindung mit einer vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß zugesagten Spende unser Liebeswerk darstellen. Dieses Liebeswerk hat diesmal die besonders ehrenvolle Aufgabe, in der Stadt, in der Paulus den Altar des unbekannten Gottes fand, dem Evangelium von dem in Christo offenbar gewordenen Gott eine Heimstätte zu bereiten, die zugleich eine würdige Darstellung der Tatsache ist, dass in Athen, der Stadt der vielen christlichen Konfessionen und Kirchen, auch die deutsche evangelische Kirche nicht fehlt.“  Und als es endlich zum Bau der Gemeinde- und des Pfarrhauses sowie der Christuskirche in Athen in den Jahren 1931 bis 1934 kam, war der damalige Gustav-Adolf-Verein mit beträchtlichen finanziellen Mitteln am Entstehen dieses markanten Zeichens der Präsenz evangelischen Lebens in der griechischen Hauptstadt beteiligt."

Ohne die Hilfe des GAW wäre diese Kirche Anfang der 30er Jahre wohl kaum errichtet worden.

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