Frankreich: Straße wird nach Protestantin genannt

Foto: Daieuxetdailleurs/Wikimedia Commons

Eine Straße in Paris wird nach der Philanthropin und Frauenrechtlerin Sarah Monod (1836-1912) benannt. Der Pariser Stadtrat stimmte am 11. März 2021 einstimmig für den Vorschlag von Karen Taïeb, stellvertretende Bürgermeisterin von Paris und zuständig für Kulturerbe, Geschichte von Paris und Beziehungen zu den Religionsgemeinschaften. Am 5. Dezember 2020 hatte Taïeb die Bibliothek des Französischen Protestantismus (Bibliothèque du Protestantisme Français) besucht und unter anderem nach einem Namen einer bedeutenden protestantischen Frau gefragt, nach der man eine Straße in Paris benennen könnte. „Der Name Sarah Monod kam mir schnell in den Sinn", sagt Isabelle Sabatier, Präsidentin der Bibliothek.

Die aus einer Pfarrfamilie stammende Sarah Monod zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen der protestantischen Nächstenliebe im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. 1868 bis 1901 war sie die Laienleiterin der Gemeinschaft der Diakonissen von Reuilly. Zugleich war sie eine der ersten Feministinnen und wurde 1901 zur Präsidentin des Nationalen Rats der Französinnen gewählt, der ersten feministischen Vereinigung, die in Frankreich gegründet wurde und immer noch existiert. 1911 wurde sie mit der Ehrenlegion ausgezeichnet.

„Der Protestantische Bund von Frankreich kann sich über eine solche Entscheidung nur freuen und ist dem Rat von Paris sehr dankbar. Es ist entscheidend, die Frauenrechte, die überall auf der Welt verletzt werden und selbst in einem Land wie Frankreich noch fragil sind, zu stärken", kommentiert François Clavairoly, Präsident des Protestantischen Bundes von Frankreich die geplante Namensgebung.

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